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Chancen für österreichische Produktion

Der Rachethriller „The Revenant - Der Rückkehrer“ geht mit insgesamt zwölf Nominierungen als Favorit in die 88. Oscar-Verleihung am 28. Februar. Der Film des mexikanischen Regisseurs Alejandro Gonzalez Inarritu hat u. a. in den Topkategorien „Bester Film“ und „Beste Regie“ Chancen und könnte seinem Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio den ersten Oscar als bester Hauptdarsteller einbringen.

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George Millers Actionspektakel „Mad Max: Fury Road“ liegt mit zehn Nominierungen unmittelbar hinter dem Spitzenreiter, wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Donnerstag in Los Angeles bekanntgab.

Sieben Nominierungen für „Der Marsianer“

Sieben Preischancen hat Ridley Scotts Weltraumabenteuer „Der Marsianer - Rettet Mark Watney“, jeweils sechsmal nominiert wurden Steven Spielbergs Spionagethriller „Bridge of Spies - Der Unterhändler“, Tom McCarthys Enthüllungsdrama „Spotlight“ und Todd Haynes’ Melodram „Carol“. Letzteres ging jedoch in den Königskategorien „Bester Film“ und „Beste Regie“ überraschend leer aus.

Oscar-Nominierungen 2016

APA/AFP/Mark Ralston

Schauspieler John Krasinski and Akademiepräsidentin Cheryl Boone Isaacs bei der Bekanntgabe der Nominierten

Um die Auszeichnung als bester Film konkurrieren heuer acht Werke, darunter neben den bisherigen Genannten auch die fünffach nominierte Wall-Street-Komödie „The Big Short“, das Auswandererdrama „Brooklyn“ und die Independent-Produktion „Room“.

Neben Inarritu haben George Miller (70) und Adam McKay (47) Chancen auf den Oscar für die beste Regie. Miller wurde für seinen postapokalyptischen Actionfilm „Mad Max: Fury Road“ nominiert, McKay für seinen Finanzthriller „The Big Short“. Inarritu durfte sich bereits im Vorjahr über einen Oscar freuen. Sein Werk „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ gewann 2015 in der Kategorie „Bester Film“.

Erster Oscar für DiCaprio?

DiCaprio (41) und Matt Damon (45) matchen sich neben anderen in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“. Damon wurde für seine Rolle im Weltraumepos „Der Marsianer - Rettet Mark Watney“ nominiert. Für DiCaprio, der bereits mehrmals als Oscar-Anwärter galt, wäre es die erste Auszeichnung. Für die beste Darstellerin nominiert sind unter anderen Cate Blanchett (46, „Carol“) und Brie Larson (26, „Room“).

Stallone und Mara auf der Liste

Mark Rylance (55) und Sylvester Stallone (69) gehören indes zu den fünf Nominierten für den Oscar als bester Nebendarsteller. Rylance wurde für seine Rolle in „Bridge of Spies - Der Unterhändler“ genannt, Stallone für „Creed - Rocky’s Legacy“.

Jennifer Jason Leigh (52), Rooney Mara (30) und Alicia Vikaner (27) stehen auf der Liste für die beste Nebendarstellerin. Leigh wurde für ihre Rolle in dem Westernthriller „The Hateful Eight“ von Quentin Tarantino nominiert, Mara für ihre Rolle in „Carol“, Vikander für ihren Auftritt in „The Danish Girl“.

Österreich-deutscher Kurzfilm mit Chancen

Der österreichisch-deutsche Kurzfilm „Alles wird gut“ ist ebenfalls für einen Oscar nominiert. Der deutsche Jungregisseur Patrick Vollrath hat mit seinem Abschlussfilm an der Filmakademie Wien Chancen auf einen Preis in der Kategorie „Best Live Action Short Film“. „Alles wird gut“ (englischer Titel: „Everything will be okay“) erzählt von einem Wochenendvater (Simon Schwarz), der seine achtjährige Tochter (Julia Pointner) heimlich außer Landes bringen will - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Keine Nominierung gab es indes für Hubert Sauper, dessen Film „We Come As Friends“ es auf die Shortlist für den besten Dokumentarfilm geschafft hatte. Österreichs Kandidat für den Auslandsoscar, „Ich seh Ich seh“ von Veronika Franz und Severin Fiala, war hingegen schon im Vorfeld ausgeschieden.

50. Nominierung für Williams

Der amerikanische Komponist John Williams (83) hat für die Musikuntermalung von „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ indes seine 50. Oscar-Nominierung erhalten. In der Sparte Musik tritt er unter anderem gegen Ennio Morricone („The Hateful Eight“) und Thomas Newman („Bridge of Spies: Der Unterhändler“) an.

Williams ist der lebende Mensch mit den meisten Oscar-Nominierungen. Fünfmal gewann er die Statuette: für „Der weiße Hai“, „E.T. - Der Außerirdische“, „Schindlers Liste“, „Anatevka“ und 1978 für den ersten „Star Wars“-Soundtrack. Den Rekord für die meisten Nominierungen hält die Trickfilm-Legende Walt Disney (1901 - 1966) mit 59 Oscar-Chancen. Er gewann 22 Trophäen.

35 Zentimeter hoch, vier Kilogramm schwer

Der Oscar ist der begehrteste Filmpreis der Welt. Vergeben wird die 35 Zentimeter hohe, vier Kilogramm schwere und mit Gold überzogene Statuette von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) in Los Angeles. Schon eine Nominierung gilt als besondere Ehre. Knapp 6.000 AMPAS-Mitglieder belohnen mit dem Oscar die besten Einzelleistungen aus der Filmproduktion des Vorjahres. Fast 3.000 der begehrten Trophäen wurden bis heute vergeben.

Allererster Oscar ging an Deutschen

Nicht immer waren die Oscars vergoldet: Wegen der Metallknappheit im Zweiten Weltkrieg bestanden sie damals aus bemaltem Gips. Nach dem Krieg konnten sie gegen goldüberzogene Figuren eingetauscht werden. Der Deutsche Emil Jannings (1884-1950) erhielt die Trophäe 1929 als erster Schauspieler überhaupt - für seine Rollen in den Stummfilmen „Der Weg allen Fleisches“ (Regie: Victor Fleming) und „Sein letzter Befehl“ (Regie: Josef von Sternberg). Bis heute ist er der einzige deutsche Schauspieler, der als bester Hauptdarsteller geehrt wurde.

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