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Pentagon hält sich über Summe bedeckt

Der Sender CNN hat ein Video veröffentlicht, das einen Angriff auf ein Geldlager der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im irakischen Mossul zeigen soll. Das US-amerikanische Verteidigungsministerium hatte zuvor von einem solchen Angriff berichtet.

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Wie viel Geld sich genau in dem Lager befand, verriet das Pentagon aber nicht. In der tonlosen Videosequenz ist die Bombardierung eines Gebäudes zu sehen, nach der eine Wolke kleiner Fetzen durch die Luft gewirbelt wird, bei denen es sich um Geldscheinreste handeln könnte.

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Die Explosion des mutmaßlichen IS-Geldlagers

Finanzquellen sollen zerstört werden

„Es war ein guter Angriff. Wir schätzen, dass er IS um Millionen von Dollar beraubt hat“, hatte General Lloyd Austin am Donnerstag bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Ashton Carter gesagt. Das Bargeldverteilungszentrum wurde unter anderem zur Auszahlung von Gehältern für Kämpfer des IS benutzt.

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Nachdem sich die Rauchwolken gelegt hatten, wurde die Zerstörung sichtbar

Es sei nicht der erste Angriff dieser Art gewesen, sagte Austin. „Wir haben in den vergangenen Monaten mehrere andere Geldlager bombardiert.“ Ziel dieser und ähnlicher Attacken auf Geldlager ist es, die Finanzquellen des IS zu zerstören.

USA räumen mehr zivile Opfer ein

Bei US-Luftangriffen gegen den IS sind im vergangenen Jahr nach Angaben des US-Militärs acht weitere Zivilisten getötet worden. Außerdem seien drei Zivilisten bei einer Reihe von Bombardements zwischen April und Juli auf Ziele im Irak und in Syrien verletzt worden, teilte das US-Militärkommando Centcom nach einer internen Untersuchung am Freitag mit.

Damit stieg die vom US-Militär eingeräumte Zahl ziviler Opfer im gesamten vergangenen Jahr auf zwölf. „Wir bedauern zutiefst den nicht beabsichtigten Verlust von Menschenleben und Verletzungen, die durch diese Luftangriffe verursacht werden“, heißt es in einer Erklärung von Centcom.

Auch Kind unter Toten

Der Centcom-Untersuchung zufolge starben zwei Zivilisten am 12. April bei einem Luftangriff auf eine „taktische Einheit“ der IS-Miliz nahe Al-Hawidscha im Nordirak. Drei weitere zivile Todesopfer habe es am 11. Juni nahe Suluk in Syrien gegeben. Weiterhin seien am 4. Juli nahe der IS-Hochburg Al-Rakka in Syrien drei Zivilisten „wahrscheinlich“ durch einen US-Luftangriff ums Leben gekommen.

Im November hatte das Pentagon eingeräumt, dass im März vier Unbeteiligte bei einer Attacke auf einen IS-Kontrollpunkt im irakischen Hatra getötet worden waren. Unter den Opfern sei offenbar auch ein Kind gewesen. Die USA bombardieren seit Sommer 2014 gemeinsam mit Verbündeten Stellungen der IS-Miliz im Irak und in Syrien.

Irak meldet kleinen Erfolg

Einen Tag nach dem Vormarsch der IS-Terrormiliz östlich der Stadt Tikrit haben irakische Regierungskräfte nach eigenen Angaben das verlorene Gebiet zurückgewonnen. Armee und Verbündete hätten die Region um den Ort Tal Kasiba wieder unter Kontrolle gebracht, erklärte ein hoher Polizeioffizier am Freitag. Dort liegt unter anderem eine Verbindungsstraße zwischen den beiden wichtigen Städten Tikrit und Kirkuk.

Der IS war zuvor bei einer lange vorbereiteten Großoffensive aus mehreren Richtungen auf Tikrit vorgerückt. Armee und schiitische Milizen hatten die Stadt rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad im März vom IS zurückerobert. Es war eine der schwersten Niederlagen für die Extremisten im Irak, die noch immer große Teile des Landes beherrschen.

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