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Ban prangert Gräueltaten an

Mit der Situation in den belagerten syrischen Städten soll sich nun der UNO-Sicherheitsrat befassen. Die USA, Frankreich und Großbritannien verlangten wegen des „humanitären Dramas“ eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats.

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UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Belagerungen und das vorsätzliche Aushungern von Menschen als „Kriegsverbrechen“. In einem Konflikt, der bereits schockierende Tiefen der Unmenschlichkeit erreicht habe, sei das ein weiterer Tiefpunkt, sagte Ban vergangene Woche in New York. „Das Aushungern (von Menschen) als Kriegswaffe zu benutzen ist ein Kriegsverbrechen“, stellte Ban klar.

UNO kann kaum Versorgung bieten

„Alle Parteien - einschließlich der syrischen Regierung, die als Erstes für den Schutz der Syrer verantwortlich ist - praktizieren diese und andere Gräueltaten, die nach dem humanitären Völkerrecht untersagt sind.“ Ban forderte die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf die kriegführenden Parteien auszuüben, damit sie ungehinderten Zugang für Hilfslieferungen gewähren.

Rund 400.000 Menschen leben nach den Worten von Ban in belagerten Orten, davon rund die Hälfte in Gebieten unter Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und weitere 180.000 Menschen in Gebieten, die von der syrischen Regierung und ihren Verbündeten kontrolliert werden. Die UNO-Organisationen könnten nur ein Prozent der Menschen in belagerten Gebieten mit Lebensmitteln versorgen.

Konvoi in Madaja eingetroffen

Ein Lastwagenkonvoi mit Nahrungsmitteln und Medikamenten traf vergangene Woche in der monatelang von der syrischen Armee belagerten Stadt Madaja ein. Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mitteilte, sollte ein weiterer Hilfskonvoi die von Rebellen umzingelten Städten Fua und Kafraja erreichen. Die beiden Konvois starteten in der Hauptstadt Damaskus.

44 Lkws fuhren in das etwa 40 Kilometer entfernte Madaja an der Grenze zum Libanon. 17 Lastwagen steuerten die mehrheitlich von Schiiten bewohnten Städte Fua und Kafraja in der nordwestlichen Provinz Idlib an. Nach Angaben der Organisation Ärzte ohne Grenzen verhungerten seit Anfang Dezember allein in Madaja 28 Menschen.

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