Türkische Justiz ließ 27 Wissenschafter festnehmen

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Türkische Sicherheitskräfte haben Medienberichten zufolge 27 Wissenschaftler wegen Unterzeichnung einer Petition zur Wiederaufnahme des Friedensprozesses mit den Kurden festgenommen. In der am Montag veröffentlichten Erklärung wird die Regierung für ihr Vorgehen im überwiegend von Kurden bewohnten Südosten der Türkei kritisiert.

Erdogan tadelt Unterzeichner

Nach den Freitagsgebeten tadelte Präsident Recep Tayyip Erdogan die insgesamt 1.000 Unterzeichner, zu denen auch der prominente US-Intellektuelle Noam Chomsky gehört: Wer außerhalb des Parlaments Politik betreiben wolle, „soll Gräben ausheben oder in die Berge gehen“, ein Anspielung auf die kurdische Arbeiterpartei PKK, die für zahlreiche Anschläge verantwortlich ist.

Anwälte bieten kostenlosen Rechtsbeistand

Erdogan und Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hatten den Unterzeichnern bereits am Donnerstag vorgeworfen, Terrorismus zu unterstützen. Daraufhin leiteten die Behörden Ermittlungen im Zusammenhang mit der Petition ein.

Die Oppositionspartei CHP nannte die Festnahmen „komplett gesetzeswidrig“. Mehr als 2.000 Anwälte haben in einer eigenen Petition den Wissenschaftlern kostenlosen Rechtsbeistand angeboten.