Norwegen: Kein eisiges Radeln mehr für Flüchtlinge

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Im Streit über die Rücknahme von Asylwerbern, die in Nordnorwegen mit Fahrrädern über die russische Grenze eintrafen, hat Russland nun eingelenkt. Abgelehnte Flüchtlinge, die in Russland bereits ein Aufenthaltsrecht hatten, müssen nun nicht mehr bei frostigen Temperaturen mit dem Fahrrad zurück über die Grenze fahren.

Die Behörden haben eingewilligt, dass diese Menschen mit Bussen transportiert werden können, teilte die Polizei in Finnmark heute mit. In Storskog bei Kirkenes schwanken die Temperaturen derzeit zwischen minus drei und minus 23 Grad.

Tausende Räder verschrottet

Seit Anfang Dezember hatte die norwegische Polizei mit den russischen Grenzbehörden über die Sache verhandelt. Weil die russischen Vorschriften eine Grenzüberquerung zu Fuß verbieten, waren viele Flüchtlinge mit Fahrrädern gekommen. Die in Russland erworbenen Räder gelten in Norwegen aber nicht als verkehrssicher. Tausende wurden verschrottet.

Im November beschloss das norwegische Parlament, dass Asylbewerber, die in einem anderen sicheren Land bereits eine Aufenthaltsgenehmigung hatten, wieder dorthin zurückgeschickt werden können. Seitdem wurden die Räder für die Abschiebung dieser Menschen nach Russland genutzt.