„Neue gefechtsartige Möglichkeiten“
Die europäische Polizeibehörde Europol hat vor großangelegten Anschlägen durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Europa gewarnt. Der IS habe „neue gefechtsartige Möglichkeiten“ entwickelt, um weltweit eine Reihe „großangelegter Terroranschläge“ zu verüben, sagte Europol-Direktor Rob Wainwright Ende Jänenr in Amsterdam.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Ein dazu erstellter Europol-Bericht komme zu dem Schluss, dass die Dschihadisten „insbesondere Europa“ im Visier hätten. Es gebe „allen Grund“ zu erwarten, dass der IS selbst, vom IS inspirierte „Terroristen“ oder andere religiös motivierte Gruppen „irgendwo in Europa erneut einen Terroranschlag verüben“, heißt es in dem Bericht, der insgesamt sehr offen formuliert ist und wenige konkrete Informationen liefert.
Ziel seien „massenhaft Opfer in der Zivilbevölkerung“. Generell könne man zwar keine Anschlagsarten und -orte ausschließen, allerdings seien Attentate auf Infrastruktureinrichtungen wie Energieversorgungsnetze, Kraftwerke, Verkehrsknotenpunkte derzeit unwahrscheinlicher, genauso wie Cyberattacken.
Vor allem Frankreich besonders gefährdet
Besonders hoch sei die Anschlagsgefahr voraussichtlich weiter in Frankreich. Dort waren am 13. November in der Hauptstadt Paris 130 Menschen durch gleichzeitige Angriffe an mehreren Orten getötet worden.
Der IS sei „in der Wahl der Ziele innovativ, in der Wahl der Waffen konservativ“, heißt es in dem Bericht. Es sei unwahrscheinlich, dass der IS oder andere religiös motivierte Terroristen in absehbarer Zeit einen Anschlag mit atomaren, biologischen und chemischen Waffen durchführen würden. Neben dem Einsatz von Sprengstoffgürteln seien vor allem Kalaschnikows die am ehesten eingesetzten Waffen - sie könnten „normalerweise im Land, in dem eine Attacke geplant ist, erworben oder leicht aus einem Nachbarland eingeschmuggelt werden.“
Keine Hinweise auf Terroristen unter Flüchtlingen
Es gäbe keine konkreten Hinweise darauf, dass sich Terroristen unter die aus Syrien flüchtenden Menschen mischen würden, so das Fazit der Experten. Real und immanent sei jedoch die Gefahr, dass Flüchtlinge gezielt von islamistischen Terroristen angeworben und radikalisiert würden. Wobei der Begriff „radikalisiert“ mittlerweile zu überdenken sei, legt der Bericht nahe, weil die religiöse Komponente an Bedeutung verliere. Es handle sich vielmehr um einen „gewalttätigen extremistischen, sozialen Trend“.
Link: