Urlauberzahlen gehen zurück
In Ägypten kommt es seit Monaten regelmäßig zu Terroranschlägen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu zahlreichen Angriffen bekannt. Im Oktober war über der Sinai-Halbinsel ein russisches Passagierflugzeug nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm al-Scheich abgestürzt. Alle 224 Menschen an Bord kamen ums Leben.
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Der russische Geheimdienst geht von einem Terroranschlag aus. Der IS bekannte sich dazu. Die Extremisten haben ihre Hochburg im Sinai. Der Flugzeugabsturz versetzte der ägyptischen Tourismusindustrie - einem der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes - einen weiteren schweren Rückschlag, nachdem das Tourismusgeschäft seit dem Aufstand gegen den Langzeitherrscher Hosni Mubarak im Frühjahr 2011 bereits einen starken Einbruch verzeichnet hatte. Mehrere europäische Luftlinien setzten ihre Flüge nach Scharm al-Scheich aus. Auch in anderen ägyptischen Tourismusregionen gingen die Urlauberzahlen deutlich zurück.
Gähnende Leere in Luxor
Zu Weihnachten habe etwa die Auslastung in den Hotels der oberägyptischen Tourismushochburg Luxor nur bei rund 25 Prozent gelegen, wie Provinzgouverneur Mohammed Badr Ende Dezember sagte.
In den Zeiten vor dem arabischen Aufstand im Frühjahr 2011 seien die Unterkünfte stets ausgebucht gewesen. Badr zufolge hielten sich 5.000 Touristen in der Region auf, um dort Weihnachten zu feiern. Die meisten Gäste kamen aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
In Juni hatten Sicherheitskräfte einen Selbstmordanschlag in Luxor vereiteln können. Drei Angreifer hatten versucht, mit Waffen und Sprengstoff in den bekannten Karnak-Tempel einzudringen.
Ähnliche Situation in Tunesien
Ägypten ist nicht das einzige nordafrikanische Urlauberland, das unter Terror leidet. Im vergangenen Sommer hatte ein Student in dem tunesischen Badeort Sousse 38 Touristen erschossen, bevor er selbst getötet worden ist. Er hatte am Strand das Feuer auf die Urlauber eröffnet. Die meisten Opfer waren Briten, zwei Deutsche kamen ebenfalls ums Leben. Bei einem Angriff auf das Bardo-Museum in der tunesischen Hauptstadt Tunis hatten Bewaffnete im März 2015 ebenfalls überwiegend ausländische Urlauber erschossen.
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