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Ein Toter auf Plattform „Innovator“

Ein schwerer Sturm über der Nordsee hat die Arbeiter auf mehreren Ölplattformen gefährdet. Gleich mehrere Bohrinseln wurden am Donnerstag evakuiert. Besonders brenzlig war die Lage an der von BP betriebenen „Valhall“-Plattform vor Norwegen. Ein führerloser Lastkahn steuerte auf die Anlage zu und drohte mit ihr zu kollidieren. Erst Stunden später folgte die Entwarnung.

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Zuvor wurde BP-Angaben zufolge die Besatzung der „Valhall“-Plattform in Sicherheit gebracht. Die Produktion wurde vorübergehend eingestellt, als sich der steuerlose Kahn der Bohrinsel näherte. Schließlich trieb er den zuständigen Behörden zufolge in einer Entfernung von etwa zwei Kilometern an ihr vorbei.

BP Norway zufolge wurden zuvor mehr als 230 Menschen per Helikopter von der „Valhall“-Plattform und einer gleich daneben gelegenen Produktionsplattform ausgeflogen.

"Valhall"-Bohrinsel

APTN

Die „Valhall“-Plattform wurde aus Sicherheitsgründen evakuiert

„Situation unter Kontrolle“

Laut der Schiffsbesitzerfirma Eide Marine ist der 110 Meter lange unbemannte Frachtkahn wieder befestigt und befindet sich auf dem Weg nach Norwegen. „Die Situation ist unter Kontrolle“, sagte Firmensprecher Kjartan Mehammer laut dpa. Auch der Sprecher von BP Norway, Per Hansen, gab Entwarnung: „Wir werden anfangen, unsere Mitarbeiter zurückzubringen, sobald es die logistischen Umstände erlauben“. Die Produktion werde fortgesetzt, wenn die Arbeiter bereit seien.

Plattform von Riesenwelle getroffen

Bereits am Mittwoch hatte eine gewaltige Welle die Plattform „Innovator“ in dem vom norwegischen Konzern Statoil betriebenen Gasfeld „Troll“ vor der norwegischen Küste getroffen. Dabei wurden ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt. Die schwimmende Plattform wurde evakuiert und konnte mit eigenem Antrieb zum Festland fahren.

Statoil hatte die von der chinesischen Firma China Oilfeld Services (COSL) betriebene Halbtaucherbohrinsel angemietet. Zum Zeitpunkt des Unglücks war die Förderung den Angaben zufolge wegen schlechten Wetters eingestellt.

Arbeiter per Seil evakuiert

Die Plattform sei nach Angaben der norwegischen COSL-Tochter in dem Sturm beschädigt worden. Nach Angaben der norwegischen Aufsichtsbehörde seien die Wellen bei dem Sturm bis zu 14 Meter hoch gewesen. Der Wind habe eine Geschwindigkeit von 25 bis 30 Metern pro Sekunde erreicht. Aus diesem Grund konnte auch ein Hubschrauber, der Besatzungsmitglieder von der Plattform bringen sollte, nicht landen. Die Arbeiter wurden schließlich mit einem Seil von der Plattform geborgen.

Auch der US-Energiekonzern ConocoPhillips brachte unterdessen die Beschäftigten von seiner Plattform „Eldisk“ in Sicherheit. Die Förderung ist, wie auf der ebenfalls von ConocoPhillips betriebenen Plattform „Embla“, derzeit gestoppt.

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