US-Wetter wartet mit Extremen auf
Mit 21 Grad ist in New York am Donnerstag ein neuer Wärmerekord für den Heiligen Abend verbucht worden. Dieser toppt den bisherigen Höchstwert von 17,2 Grad im Jahr 1996. Schuld am Wetter ist subtropische Luft aus dem Golf von Mexiko, welche für milden Temperaturen entlang der US-Ostküste sorgt.
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Bereits der gesamte Dezember war wesentlich wärmer als üblich. Normalerweise wird im „Big Apple“ im letzten Monat des Jahres gerade einmal eine Durchschnittstemperatur von drei Grad Celsius erreicht. Statt mit dicken Jacken zogen New Yorker und Touristen in diesem Jahr am Heiligen Abend nur im T-Shirt durch die Stadt.
Auch in Washington über 20 Grad
Im Vorfeld hatten Meteorologen des US-Wetterdienstes spekuliert, dass die im Central Park gemessenen Temperaturen auf bis zu 23,3 Grad steigen würden. Das wäre der mit Abstand wärmste 24. Dezember in New York seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1871 gewesen. Diese Marke konnte letztlich allerdings nicht geknackt werden.
Auch in Washington stiegen die Temperaturen am Heiligabend auf deutlich über 20 Grad Celsius. Philadelphia verzeichnete mit einer Höchsttemperatur von 21 Grad ebenfalls den bisherigen Rekord für den 24. Dezember. In Miami im Sonnenstaat Florida hatte es 28 Grad. Selbst hoch im Norden, im kanadischen Montreal, stiegen die Temperaturen auf 14 Grad. Die Skigebiete in den Bundesstaaten New York und Pennsylvania bleiben laut AccuWeather geschlossen. Um die Schneekanonen laufen zu lassen, war es viel zu warm.
Mindestens 14 Tote bei Tornados
Ein gänzlich anderes Bild ergibt sich hingegen in anderen Teilen der USA: Im Südosten und Mittleren Westen des Landes herrschte Tornado- und Unwetterwarnung. Am Mittwoch und Donnerstag kamen mindestens 14 Menschen durch die Wirbelstürme ums Leben. Es soll mindestens 29 Tornados gegeben haben. Ausgelöst wurden die Tornados durch ungewöhnlich milde Temperaturen. Allein im Bundesstaat Mississippi kamen nach Angaben der Rettungsdienste sieben Menschen ums Leben. Zu den Opfern zählte ein siebenjähriger Bub.

Reuters/National Weather Service Memphis
Die völlig zerstörte Beverly Chapel CME Church in Mississippi
Das Auto seiner Familie wurde von einem Tornado in die Luft gerissen und wieder zu Boden geschmettert. Sechs Menschen starben in Tennessee, ein weiteres Opfer wurde aus Arkansas gemeldet. Unzählige Häuser wurden schwer beschädigt oder vollständig zerstört. Vielerorts kam es zu Überschwemmungen. Allein in Mississippi waren mehr als 8.000 Menschen ohne Strom. Tornados wurden auch in den Bundesstaaten Indiana und Illinois gesichtet. Die Unwettergefahr könnte bis zum Jahreswechsel aufrecht bleiben.
Weiße Weihnachten im Westen
Die Gefahr von Wetterextremen zu Weihnachten sei ungewöhnlich, aber nichts, was noch nie da gewesen wäre, so Greg Carbin, Meterologe beim US-Sturmprognosezentrum. Bereits im vergangenen Jahr hatten Tornados den Südosten von Mississippi getroffen und dabei fünf Menschen getötet.
Im Westen der USA warnte die Wetterbehörde hingegen vor Winterstürmen. In höheren Lagen, etwa in den Bundesstaaten Colorado und Utah, können die Menschen weiße Weihnachten feiern. Den meisten Schnee gibt es an der Grenze zu Kanada im Westen des Landes.
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