Sonnenschein und Kunstschneegestöber
Es geht sich im Großteil Österreichs fast nie aus, doch der Traum von romantisch verschneiten Weihnachtsfeiertagen wird trotzdem Jahr für Jahr neu aufgewärmt. Auch heuer sind sich die Meteorologen sicher, dass der Schnee noch ein bisschen auf sich warten lassen wird. Für Skiurlauber heißt das, dass sie ihre Bogerln in den kommenden Ferien auf weißen Kunstschneebändern stemmen werden.
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Wenigstens in Sachen Temperaturen konnte die Wintertourismusbranche aufatmen - dank kalten Nächten war eine Beschneiung für viele Gebiete zeitgerecht möglich. Um die eigene Erwartungshaltung aber auf ein realistisches Maß schrauben zu können, lohnt sich ein Blick auf die Wetterkameras in den Skigebieten. Denn allein die Angaben der Schneehöhen auf den Websites der Skigebiete könnten falsche Hoffnungen wecken. In der Ermittlung der Werte gibt es kein einheitliches System, und manche Liftbetreiber geben zu, ihre Schneewerte zu schätzen oder auf Erfahrungswerte zu bauen.

Feratel
Der Nebel in Zell am See lässt apere Pisten verschwinden
Ungetrübter Fernblick über apere Täler hinweg
20 bis 30 Zentimeter Schnee im Tal klingen verlockend, wenn man sich ein idyllisch verschneites Ortszentrum vorstellt. Die Realität - ein gepresstes Kunstschneeband, das sich gerade so bis zur Talstation schlängelt - löst da schon weniger Euphorie aus.
Einen Lichtblick gibt es aber zumindest insofern, da angesichts der geringen Schneemengen auch die Lawinengefahr sehr niedrig ist. Und auch wenn der apere Anblick neben der Piste auf die braun-grüne Landschaft rundherum deprimierend sein kann, sollte dank strahlend sonnigem Wetter zumindest nur wenig den Fernblick auf die umliegenden Berge trüben.

Feratel
Schneecamouflage statt weißer Pracht auf dem Hornköpfl bei Kitzbühel
Anstatt-Ski statt Apres-Ski auf dem Jauerling
Das wollen auch die von wirklicher Schneenot geplagten niederösterreichischen Skigebiete nutzen. Auf der Gemeindealpe in Mitterbach am Erlaufsee (Bezirk Lilienfeld) wird deshalb bei Schönwetter ab 26. Dezember der Liftbetrieb für Fußgänger aufgenommen. Der Panoramarundweg auf dem Gipfel sei begehbar, hieß es auf der Website. In Puchberg ist die Schneeberg Sesselbahn von 25. Dezember bis 6. Jänner für Wanderer geöffnet. Auf dem Jauerling im Waldviertel öffnet man zwar auch noch keine Pisten, dafür aber die Skihütte - „mangels Schnee für unsere Wanderer und Sonnenanbeter“, wie auf der Website zu lesen ist.
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