Wiederverwendung als Möglichkeit
Es gilt als ein großer Schritt für die Raumfahrt: Die US-Firma SpaceX hat im Dezember erstmals erfolgreich eine Trägerrakete ins All geschossen, die nach ihrem Flug heil und aufrecht zum Startplatz auf die Erde zurückgekehrt ist.
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Die Falcon-9-Rakete landete 20 Minuten nach dem Abschuss unversehrt wieder auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral. Ein halbes Jahr zuvor war eine ähnliche Trägerrakete wenige Minuten nach dem Start explodiert. Eine weitgehend unversehrte Rückkehr benutzter Raketenstufen zur Erde könnte eine Wiederverwendung ermöglichen - und Raumtransporte so erheblich billiger machen.

Reuters/Joe Skipper
Die Falcon 9 dreht sich für die Landung
Drehmanöver als Zitterpartie
Die Firma des Milliardärs Elon Musk, der auch an der Spitze der Elektroautofirma Tesla steht, schaffte mit dieser Mission einen Eintrag in die Geschichtsbücher. Die 70 Meter hohe Rakete startete problemlos, im Orbit trennte sich ihre oberste Stufe ab. Sie setzte elf Kommunikationssatelliten von je etwa der Größe eines Kühlschranks im Weltraum aus.

APA/AFP/SpaceX
Die Raktete setzt langsam auf dem Boden auf
Die Trägerrakete flog ein Stück weiter und beschrieb dann in etwa die Bahn eines Kugelschreibers, der sich in der Luft um 180 Grad dreht. Auf dieser Kurve flog die Falcon-9-Rakete zurück nach Florida. Das Manöver galt als schwierig.
NASA gratulierte
Ohrenbetäubender Jubel herrschte im Raumfahrtzentrum von SpaceX, „USA, USA“-Rufe waren in der Liveübertragung zu hören. Die US-Weltraumbehörde NASA twitterte: „Herzlichen Glückwunsch an SpaceX zur vertikalen Landung der ersten Stufe!“ Im Juni hatte eine Falcon-Rakete den Transporter „Dragon“ mit Versorgungsgütern für die Internationale Raumstation (ISS) auf den Weg ins All bringen sollen. Die Trägerrakete explodierte.
Transport von Astronauten zur ISS
Nach dieser missglückten letzten Operation war der geglückte Start einer verbesserten Version der Rakete für SpaceX äußerst wichtig. Es stand viel auf dem Spiel: Das Unternehmen hat Verträge mit der NASA, ab 2017 auch Astronauten zur ISS zu befördern. Das Unternehmen hatte bereits mehrfach versucht, eine Rakete wieder landen zu lassen, zuletzt auf schwimmenden Plattformen im Meer. Zwar hatten die Raketenteile ihr Ziel erreicht, aber in beiden Fällen kam es zu Bruchlandungen.
Der Unternehmer Musk liefert Jeff Bezos, Besitzer von Amazon und ebenfalls Milliardär, mit seinen kommerziellen Weltraumunternehmungen eine Art Wettlauf ins All. Bezos zielt aber eher auf Weltraumtouristen ab.
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