Themenüberblick

Kassenschlager seit Jahrzehnten

„Das Dschungelbuch“ ist eine Legende - es hat Generationen von Kindern gut unterhalten. In den vergangenen Jahrzehnten waren es vor allem Verfilmungen, die im Gedächtnis blieben. Derzeit sind gleich zwei Filme vor dem Start - wobei Warner gegenüber Disney den Kürzeren gezogen hat.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Was allen Verfilmungen gemein ist: Sie erzählen nur einen Teil jener zwei „Dschungelbücher“, die der britische Autor Rudyard Kipling in den Jahren 1894 und 1895 verfasste. Drei Erzählungen über das Menschenkind Mogli sind darin enthalten. Die restlichen Geschichten, Gedichte und Lieder ranken sich um andere Wesen des Waldes.

Mogli aus dem Dschungelbuch

2015 Disney Enterprises

Mogli und Kaa im neuen Disney-Film: „Hör auf mich, glaube mir!“

Die Mogli-Geschichte könnte als Mischung aus „Romulus und Remus“ und dem knapp 20 Jahre nach dem „Dschungelbuch“ erschienen „Tarzan“ beschrieben werden. Ein kleiner Bub wird durch die Attacke des bösen Tigers Shir Khan von seinen Eltern getrennt. Ein Rudel Wölfe nimmt ihn auf und weist ihn gemeinsam mit dem Bären Balu und dem schwarzen Panther Baghira ins Dschungelleben ein. Doch Shir Khan kommt zurück und fordert Moglis Leben. Als es ihm gelingt, viele Wölfe von seinem Recht zu überzeugen, muss Mogli fliehen.

Heimkehr zum Wolfsrudel

Später lebt der Bursch bei Menschen. Auch dort sucht ihn Shir Khan heim. Als Mogli, der mit Tieren kommunizieren kann, eine Büffelherde auf den Tiger hetzt, der daraufhin zertrampelt wird, halten ihn die Menschen für einen Hexer. Wieder muss Mogli fliehen. Sein altes Wolfsrudel nimmt ihn jedoch erneut auf.

Kiplings Geschichte zog bereits 1967 bei der Uraufführung im Kino die Großen und Kleinen in seinen Bann, und das tut sie nach wie vor. Unter der Regie von Wolfgang Reithman schufen die vier leitenden Animatoren Milt Kahl, Ollie Johnston, Frank Thomas und John Lounsberry einen Großteil des Films, der sich jedoch nur vage an den Geschichten Kiplings orientierte. Der Streifen war auch der letzte Film, bei dem der alte Patriarch Walt Disney persönlich Hand anlegte. Er starb jedoch zehn Monate, bevor der Film fertiggestellt wurde.

Neuer Disney-Vorstoß

Die Story von Mogli und seinen Freunden wurde nicht zuletzt auch wegen der Songs („Probier’s mal mit Gemütlichkeit“) zum Klassiker. Jahrzehntelang gehörte der Film zu einem der zehn erfolgreichsten von Disney. Erst 2003 legte das Studio mit Teil zwei nach. Im März 2016 kommt nun eine Neuverfilmung des Stoffs in die Kinos - wieder aus dem Hause Disney - als Mischung aus Zeichentrick- und Live-Action-Spielfilm unter der Regie von Jon Favreau. Favreau sah man zuletzt als Schauspieler in seinem eigenen Film „Kiss the Cook“.

Es zahlt sich aus, den Film im englischen Original zu sehen: Bill Murray spricht den Bären Balu, Christopher Walken den Affen King Louie, Ben Kingsley den Panther Baghira, Lupita Nyong’o die Wolfsmutter Raksha, Idris Elba den Tiger Shir Khan, Scarlett Johansson die Schlange Kaa, und Mogli wird von Newcomer Neel Sethi gespielt.

Warners Gegenschlag

Gleichzeitig mit Disney arbeitete auch Warner Bros. an einer Neuverfilmung. Kürzlich musste das Studio jedoch eingestehen, den Kürzeren gezogen zu haben und erst im Oktober 2017 an den Kinostart zu gehen. „Sherlock“-Serienstar Benedict Cumberbatch wird in dem Film die Bösewichtrolle des Tigers übernehmen. Regie wird erstmals der Brite Andy Serkis führen, bekannt als Schauspieler unter anderem aus den „Herr der Ringe“-Filmen.

Link: