„Ewige Jugend“ räumt bei Europäischem Filmpreis ab
Die Tragikomödie „Ewige Jugend“ mit Michael Caine und Harvey Keitel ist der große Gewinner beim 28. Europäischen Filmpreis. Der Film des Italieners Paolo Sorrentino wurde gestern Abend in Berlin von der Europäischen Filmakademie als bester europäischer Film ausgezeichnet.
Hauptdarsteller Caine wurde außerdem als bester Schauspieler geehrt, Sorrentino - bekannt durch den oscarprämierten Film „La Grande Bellezza - Die große Schönheit“ - als bester Regisseur.

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Caine wurde zudem mit dem Ehrenpreis der Europäischen Filmakademie ausgezeichnet. Der 82-Jährige nahm die Auszeichnung sichtlich bewegt aus den Händen von Akademie-Präsident Wim Wenders entgegen. „Das ist eine unglaubliche Ehre für mich“, sagte der Brite.
Rampling beste Schauspielerin
Die britisch-französische Schauspielerin Charlotte Rampling erhielt für ihre Rolle in dem Ehedrama „45 Years“ den Preis als beste Schauspielerin. Die 69-jährige Rampling war zuvor bereits für ihr Lebenswerk ausgezeichnet worden.
Die schwedische Filmsatire „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ von Regisseur Roy Andersson wurde als beste europäische Komödie ausgezeichnet. In dem komplett in Kulissen gedrehten, philosophisch-skurrilen Film geht es unter anderem um zwei sehr trübselige Scherzartikelverkäufer. Bester Dokumentarfilm wurde „Amy“ von Asif Kapadia (Großbritannien) über die früh gestorbene Sängerin Amy Winehouse.
Zwei Preise heimsten die Macher des griechischen Science-Fiction-Films „The Lobster“ ein. Die Europäische Filmakademie zeichnete Yorgos Lanthimos und Efthimis Filippou für das beste Drehbuch aus. Auch der Preis für das beste Kostümbild ging an „The Lobster“. Das Drama mit dem Iren Colin Farrell in der Hauptrolle spielt in einer Zukunft, in der kein Mensch Single bleiben darf.
Auszeichnung für Waltz
Oscar-Preisträger Christoph Waltz wurde für seinen „Beitrag zum Weltkino“ ausgezeichnet. „Kürzlich wurde ich gefragt: Wie viel Prozent ihrer Karriere waren Glück?“, sagte Waltz. Er habe geantwortet: „Ich weiß es ganz genau: 100 Prozent.“ Der gebürtige Wiener Waltz ist bekannt aus internationalen Produktionen wie „Inglourious Basterds“ und „Der Gott des Gemetzels“. Im neuesten „James Bond“-Film „Spectre“ spielt er den Bösewicht.
Der österreichische Horrorfilm „Ich seh, Ich seh“ von Veronika Franz und Severin Fiala war als eines von fünf Debüts für den Preis „Europäische Entdeckung“ nominiert worden und wurde bereits im Vorfeld von der Akademie für die Kameraarbeit von Martin Gschlacht ausgezeichnet.