Haftstrafe für kasachischen Ex-Premier wegen Korruption
Ein Gericht in Kasachstan hat den früheren Regierungschef Serik Achmetow wegen Korruption zu zehn Jahren Haft verurteilt. Wie heute offiziell mitgeteilt wurde, wurden in dem Prozess in Karaganda zudem 17 weitere Menschen mit kürzeren Gefängnisstrafen belegt.
Unter den Verurteilten befindet sich ein ehemaliger Bürgermeister Karagandas. Drei Angeklagte seien freigesprochen worden.
Urteil als Präzedenzfall
Der 57-jährige Achmetow war in den Jahren 2012 bis 2014 Ministerpräsident Kasachstans. Es ist das erste Mal in der Geschichte des rohstoffreichen zentralasiatischen Landes, dass ein Politiker seines Rangs zu einer Haftstrafe verurteilt wird.
Das Staatsfernsehen zeigte Achmetow, wie er bei Staatschef Nursultan Nasarbajew ein Gnadengesuch stellte und dabei seine Unschuld betonte.
Land kämpft mit Korruption
Korrupte Machenschaften sind ein fortwährendes Problem in Kasachstan. Auf dem Korruptionsindex der Organisation Transparency International wurde das Land zuletzt auf dem 126. von 174 Plätzen geführt.
Nasarbajew, der das Land bereits vor der Unabhängigkeit von der Sowjetunion im Jahr 1991 regiert hatte, verspricht immer wieder, die Probleme anzugehen. Beobachter sehen allerdings kaum Fortschritte.