Dessous-Hersteller Hunkemöller wechselt Eigentümer
Der niederländische Dessous-Hersteller Hunkemöller hat einen neuen Eigentümer gefunden. Der US-Finanzinvestor Carlyle übernimmt die Firma, die seit 2010 der französischen Beteiligungsgesellschaft PAI Partners gehört hatte, wie Carlyle gestern mitteilte. Eine mit der Transaktion vertraute Person bezifferte den Kaufpreis auf rund 440 Millionen Euro. Das ist das Achtfache des operativen Gewinns von 55 Mio. Euro.
PAI hatte den Verkaufsprozess im Frühjahr angestoßen. Carlyle äußerte sich nicht zu den finanziellen Einzelheiten. PAI Partners hatte seinerseits bei der Übernahme 265 Millionen Euro für Hunkemöller gezahlt. Seither sind die Umsätze mit BH-Marken wie „Diva“ und „Candy“ jährlich um zehn Prozent auf rund 400 Millionen Euro gestiegen.
Branche noch nicht „überlaufen“
PAI Partners hatte den Verkaufspreis laut Insidern im Herbst noch einmal nach oben geschraubt, weil sich die Geschäfts besser entwickelten als gedacht. Die 1886 als Korsett-Geschäft in Amsterdam gegründete Firma ist der größte Dessous-Hersteller in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet Hunkemöller in Deutschland, wo es 185 Filialen gibt.
„Unterwäsche ist ein sehr attraktives Einzelhandels-Segment, weil die Branche nicht so überlaufen ist“, sagte Marco de Benedetti, Co-Chef von Carlyle in Europa, zu Reuters. Weitere Zukäufe wollte er nicht ausschließen. Zum Verkauf steht derzeit die Dessous-Marke „Women’secret“, die zur spanischen Cortefiel gehört.