Neues Image hilft bei Wahlen
Unter der seit 2011 amtierenden Parteichefin Marine Le Pen hat Frankreichs rechtsextreme Front National (FN) bereits zahlreiche Erfolge verbuchen können. Die 47-Jährige versucht seit Jahren, der Partei ein bürgerliches Image zu verpassen.
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Dabei verzichtet sie auf radikale Formulierungen, für die ihr Vater, der inzwischen ausgeschlossene Parteigründer Jean-Marie Le Pen, bekannt ist. Gleichzeitig rückt die EU-Parlamentariern nicht von den radikalen Positionen gegen Europa, den Euro, offene Grenzen und Ausländer ab.
Bei der Präsidentschaftswahl im Mai 2012 holt Le Pen als Kandidatin in der ersten Runde mit fast 18 Prozent bereits das bis dahin beste Ergebnis der Parteigeschichte. 6,4 Mio. Franzosen wählen sie, Le Pen schafft es dennoch nicht in die Stichwahl. Ihr Vater schaffte es 2002 zwar in die zweite Runde, vereinte dabei aber weniger Stimmen auf sich.
Großer Erfolg bei Europawahl
Einen Monat nach den Präsidentschaftswahlen kommt die FN in der ersten Runde der Wahlen zur Nationalversammlung im Juni 2012 auf 13,6 Prozent. Die Rechtsextremen gewinnen in der zweiten Runde zwei Abgeordnetensitze, Marine Le Pen selbst verpasst einen Einzug in die Nationalversammlung knapp.
2014 erobern die Rechtsextremen bei den Kommunalwahlen knapp ein Dutzend Rathäuser, viele davon im Süden des Landes, wo die FN traditionell viele Anhänger hat. Unter der Führung von Marine Le Pen steigt die FN bei der Europawahl 2014 mit fast 25 Prozent zudem zur stärksten Partei in Frankreich auf. Bei den Senatswahlen gewinnt die Front National im September desselben Jahres zwei Sitze und zieht damit erstmals in die zweite Parlamentskammer ein.
Mehrheitswahlrecht als Hindernis
Bei den Departementswahlen im März 2015 kann die FN nochmal zulegen: Sie kommt in der ersten Runde auf 25,24 Prozent, landet damit aber auf dem zweiten Platz hinter dem konservativ-bürgerlichen Bündnis von Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy. In der zweiten Wahlrunde kann die FN dann in keinem Departement eine Mehrheit erzielen.
Trotz zweistelliger Ergebnisse scheitert die FN immer wieder am französischen Mehrheitswahlrecht. So hat die Partei in den wichtigen Parlamentskammern Nationalversammlung und Senat jeweils nur zwei Sitze. Le Pen ist - wie ihr Vater - Abgeordnete im Europaparlament.
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