Start in Wien und der Steiermark
Mit dem Elektronischen Gesundheitsakt (ELGA) soll Patienten, Ärzten, Spitälern, Pflegeeinrichtungen und Apotheken ein einfacherer Zugang zu Gesundheitsdaten gegeben werden. Die Daten werden vernetzt, nicht aber zentral gespeichert. Der Schlüssel zum System ist die jeweilige E-Card.
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Zeitplan für die Einführung: Am Mittwoch beginnt ELGA in den öffentlichen Spitälern in der Steiermark und ausgewählten Abteilungen im Krankenhaus Hietzing in Wien. Anfang 2016 folgen weitere Krankenhäuser in Wien, Niederösterreich und Kärnten. Schrittweise sollen dann alle Spitäler ELGA-Zugang erhalten. Ärzte im niedergelassenen Bereich, Ambulatorien und Apotheken können ELGA ab Mitte 2016 freiwillig nutzen. Ab Mitte 2017 sind sie dazu verpflichtet. Dann werden auch die Privatspitäler eingebunden, 2022 sollen die Zahnärzte folgen.
E-Medikation: Diese Datenbank ist ein Teil von ELGA. Darin werden vom Arzt verschriebene Medikamente gespeichert. Mittels QR-Code auf der Arznei wird überprüft, ob der Patient diese auch aus der Apotheke abgeholt hat. Getestet wird diese Datenbank ab 2016 in Deutschlandsberg in der Steiermark und kann danach freiwillig verwendet werden. Zur Pflicht wird die E-Medikation ebenfalls ab Mitte 2017.
Daten für ELGA: In das System werden nur neue Befunde in einem speziellen interaktiven Format aufgenommen. Zunächst geht es nur um ärztliche und pflegerische Entlassungsbriefe, Labor- und Radiologiebefunde aus den teilnehmenden Spitälern. In Zukunft sollen weitere Befundarten wie Röntgenbilder folgen. Mit ELGA müssen Ärzte auch ihre Befundung umstellen. Sie müssen nicht nur interaktiv, sondern auch standardisiert und strukturiert geschrieben werden.
Datenschutz: Die Projektverantwortlichen verweisen darauf, dass die Daten gesichert seien. Sie werden auch nicht zentral gespeichert. Ärzte und andere Gesundheitsdienstanbieter können zudem nur 28 Tage lang nach dem Stecken der E-Card auf die Daten eines Patienten zugreifen. Außerdem werden sämtliche Zugriffe auf das System protokolliert und von einer Betrugserkennungssoftware überwacht. Bei missbräuchlicher Verwendung von ELGA-Daten drohen hohe Strafen. Die Patienten können anhand des Protokolls jederzeit nachvollziehen, wer wann auf ihre Daten zugegriffen hat.
Was ELGA bringt: Patienten können ihre Befunde und verschriebene Medikamente online jederzeit einsehen. Durch die Vernetzung der Daten sollte der Informationsaustausch zwischen den unterschiedlichen Gesundheitsdienstanbietern verbessert werden. Die Ärzte werden mit konkreten, patientenbezogenen Informationen bei Diagnostik und Therapie unterstützt.
Abmeldung von ELGA: Ein Widerspruch zu ELGA („Opt-out“) ist über das ELGA-Portal und bei der ELGA-Widerspruchsstelle möglich. Seit 2014 machten davon rund 225.000 Menschen Gebrauch.
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