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Zahlreiche Fälle in nur einem Jahr

Tödliche Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA löst immer wieder Empörung aus. Tatsächlich kam es in den USA allein im Verlauf des vergangenen Jahres zu einer Vielzahl von Übergriffen, bei denen der Vorwurf des Rassismus laut wurde. Hier die Fälle aus jüngerer Zeit:

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Dezember 2014: Ein vierfacher schwarzer Familienvater wird in Phoenix (Arizona) nach einer Polizeikontrolle erschossen, weil er seine Hand nicht aus der Hosentasche nehmen hatte wollen. Darin befinden sich Tabletten und keine Waffe. Es kommt zu einer landesweiten Protestwelle.

März 2015: Tödliche Schüsse auf einen unbewaffneten jungen Schwarzen lösen in Madison (Wisconsin) Proteste aus. Angeblich hat der Polizist in Notwehr geschossen.

Ebenfalls im März erschießt ein weißer Polizist bei Atlanta (Georgia) einen wohl geistig verwirrten Schwarzen, der an Haustüren geklopft haben soll. Laut Polizei lief er auf einen Beamten zu, der dann schoss.

April: In North Charleston (South Carolina) erschießt ein weißer Polizist einen flüchtenden, unbewaffneten Schwarzen von hinten. Der auf einem Video festgehaltene Fall sorgt international für Aufsehen.

Im selben Monat erschießt ein weißer Hilfspolizist bei einer Razzia in Tulsa (Oklahoma) einen vorbestraften Schwarzen. Angeblich wollte der Polizist nur zum Elektroschocker greifen.

Ebenfalls im April stirbt ein Afroamerikaner in Baltimore (Maryland) an den Folgen einer Rückenverletzung. Er war im Polizeigewahrsam misshandelt worden. Es kommt zu schweren Krawallen.

Juli: Nachdem ihn Polizisten mit Pfefferspray besprühen, stirbt ein Schwarzer in Tuscaloosa (Alabama). Der Mann habe bei seiner Festnahme Widerstand geleistet, heißt es.

Noch im selben Monat erschießt ein weißer Polizist in Cincinnati (Ohio) nach einem Handgemenge bei einer Verkehrskontrolle einen unbewaffneten Schwarzen. Sein Wagen hatte vorne kein Nummernschild.

August: In Arlington im Bundesstaat Texas fährt ein 19-jähriger Schwarzer mit seinem Wagen durch die Scheibe eines Autohauses. Er habe der Aufforderung der Polizei, sich zu ergeben, nicht Folge geleistet, heißt es später. Nach einer Auseinandersetzung schießt ein Polizist und trifft ihn tödlich.

September: In Wilmington im US-Bundesstaat Delaware erschießen Polizisten am helllichten Tag einen schwarzen Rollstuhlfahrer, weil dieser angeblich bewaffnet war. Der Gouverneur von Delaware, Jack Markell, nennt den Vorfall „zutiefst verstörend“.

November: Zwei Polizisten erschießen nach einer Autoverfolgungsjagd einen sechs Jahre alten Buben. Die beiden Beamten feuern nach einer Verfolgungsjagd in ein stehendes Auto und treffen den Buben auf dem Beifahrersitz mehrfach. Auch der Vater, der hinter dem Steuer sitzt, wird getroffen und lebensgefährlich verletzt.