Verbindungen zu Al-Kaida
Obwohl die gefürchtete Al-Schabab-Miliz bereits 2011 vom Militär weitgehend aus der somalischen Hauptstadt Mogadischu vertrieben wurde, verbreitet sie in Somalia weiter ihren blutigen Terror. So attackierten die Extremisten etwa im Sommer 2014 den Präsidentenpalast und töteten mehrere Sicherheitskräfte. Auch Parlamentarier und Journalisten werden immer wieder auf offener Straße ermordet.
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Erst Mitte November wurden bei zwei Angriffen der Gruppe mindestens 22 Menschen getötet. Die Islamisten griffen einen Militärstützpunkt in der südlichen Hafenstadt Kismayo an. Dabei wurden laut Militärangaben neun Angreifer und sieben Soldaten getötet. Anrainer berichteten von mehrstündigen Feuergefechten. In Lafoole in der Nähe der Hauptstadt Mogadischu wurde ein Gebäude des Geheimdienstes zum Ziel der Angreifer, berichtete ein Sprecher der Lokalregierung. Dabei seien sechs Angreifer getötet worden
Anführer bei US-Luftangriff getötet
Nachdem Anfang September 2014 ihr Anführer Ahmed Abdi Godane bei einem US-Luftangriff getötet worden war, schwor al-Schabab Rache. Als neuer Chef wurde Ahmed Umar alias Abu Ubaida bestimmt, der davor einer der Kommandeure der Miliz war. Al-Schabab ist auch im Nachbarland Kenia aktiv. So überfiel ein Kommando der Miliz im September 2013 das Einkaufszentrum Westgate in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, mindestens 67 Menschen starben. Auch an der bei Urlaubern beliebten Küste verüben die Islamisten immer wieder Anschläge.
Äußerst brutale Vorgehensweise
Al-Schabab wurde 1998 gegründet und hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Ihre Ziele sind eine strenge Auslegung des islamischen Rechts und die Errichtung eines Gottesstaates am Horn von Afrika, der sich am Dschihad beteiligen soll. Sie rekrutieren angeblich auch ausländische Kämpfer, ihre Stärke soll laut Zahlen aus dem Herbst rund 4.000 bis 6.000 Bewaffnete betragen.
Wo sie herrscht, schränkt die Miliz die Freiheiten der Bürger stark ein. Sie geht dabei äußerst brutal vor. Männer dürfen nicht „westlich“ aussehen und müssen sich Bärte wachsen lassen. Frauen werden gedrängt, traditionell bunte Gewänder gegen einen dunklen Gesichtsschleier zu tauschen. Alles Westliche - wie Kino und Fußball - wird verboten. Sie legt die Scharia brutal aus. Öffentliche Hinrichtungen und Amputationen finden in den von der Miliz kontrollierten Gebieten statt. Für ihre Propaganda nutzt al-Schabab allerdings auch moderne Mittel wie den Kurznachrichtendienst Twitter.
Afrikanische Union kämpft gegen Terrormiliz
2011 war es somalischen Regierungstruppen zusammen mit der Militärmission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) gelungen, die Extremisten aus der Hauptstadt Mogadischu zu vertreiben. Ein Jahr später verlor die Miliz zudem die Kontrolle über die wichtige Hafenstadt Kismayo. An den Kämpfen beteiligte sich auch das Nachbarland Kenia mit Tausenden Soldaten.
USA setzten Kopfgeld aus
Im November setzten die USA für Hinweise zur Ergreifung sechs führender Terroristen der Miliz bis zu 27 Millionen Dollar (rund 25 Mio. Euro) aus. Konkret geht es unter anderem um Ahmed Umar alias Abu Ubaida, auf diesen setzten die USA bis zu sechs Millionen Dollar aus. Für Mahad Karate, einen Drahtzieher der Attacke auf die Garissa-Universität in Kenia mit 148 Toten, sowie für zwei wichtige Planer der Terrorgruppe setzten die USA bis zu fünf Millionen Dollar aus. Im Dezember tötete das US-Militär nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff den auch unter dem Namen Ukash bekannten ranghohen Anführer Abdirahman Sandhere.
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