VW beschäftigen neuerlich Softwareprobleme
Der deutsche Autohersteller Volkswagen hat einem Zeitungsbericht zufolge neue Softwareprobleme. Allerdings gehe es dieses Mal nicht um die vorsätzliche Manipulation von Abgastests mit einer speziellen Software, sondern um technische Schwierigkeiten, berichtete die deutsche „Welt“ (Donnerstag-Ausgabe).
Bei einer größeren Zahl von Autos funktioniere eine Technik zur Rückgewinnung von Energie nicht, mit der die Autobatterien geladen werden können. Das kann den Kraftstoffverbrauch der Wagen beeinflussen. VW bestätigt dem Blatt zufolge das Problem.
„Es gibt eine Fehlfunktion bei der fraglichen Software“, so ein Sprecher von Europas größtem Autohersteller. „Wir überprüfen das zurzeit. Es sind nicht alle Autos einer bestimmten Baureihe betroffen, sondern nur bestimmte Fahrzeuge.“ Ein Rückruf werde erwogen. Wahrscheinlicher sei aber, den Fehler im Rahmen von Inspektionen zu beheben.
US-Behörde setzt VW Frist für Rückrufaktion
Im Skandal um manipulierte Abgaswerte steigt der Druck auf den VW-Konzern in den USA nun auch bei größeren Dieselmotoren. Die kalifornische Umweltbehörde CARB teilte mit, VW, Audi und Porsche eine Frist von 45 Geschäftstagen gesetzt zu haben, um einen Rückrufplan für die betroffenen Fahrzeuge mit 3,0-Liter-Dieselmotoren einzureichen.
Die US-Umweltbehörde EPA erklärte auf Nachfrage, da sie eng mit den kalifornischen Kollegen zusammenarbeite, treffe dieses Ultimatum praktisch auch für sie zu. Die Rückruforder beschränke sich formal zunächst aber auf Kalifornien. Bisher habe VW in diesem Fall noch keine Pläne zur Beseitigung der Manipulationen unterbreitet, sagte eine EPA-Sprecherin.
15.000 Fahrzeuge in Kalifornien betroffen
Die VW-Konzerntochter Audi hatte am Montagabend als Entwicklerin des V6-TDI-3,0-Liter-Motors eingeräumt, den US-Behörden seit 2009 in Zulassungsverfahren insgesamt drei Programme nicht offengelegt zu haben. Eines davon werde nach geltender US-Gesetzgebung als „Defeat Device“ betrachtet. So bezeichnen EPA und CARB verbotene Programme zur Manipulation von Abgasmesswerten.
Betroffen sind über 85.000 Wagen, davon über 15.000 in Kalifornien. Es handelt sich um den VW Touareg sowie den Porsche Cayenne und verschiedene Luxusmodelle von Audi.
Zudem hat VW in den USA bei mehr als 480.000 VW- und Audi-Autos mit kleineren 2,0-Liter-Dieselmotoren getrickst. Mitte September hatte VW eingeräumt, weltweit elf Millionen Dieselfahrzeuge mit verbotenen Softwareprogrammen ausgestattet zu haben.