Türkei beschlagnahmt zwei Tonnen „Syrien-Krieg-Drogen“

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Die türkische Anti-Drogen-Behörde hat nahe der syrischen Grenze knapp elf Millionen Pillen des Aufputschmittels Captagon beschlagnahmt, das eine wichtige Rolle im Syrien-Krieg spielen soll.

Beschlagnahmte Captagon-Pillen

APA/AFP/Joseph Eid

Bei zwei unabhängigen Razzien in der Grenzregion Hatay entdeckten Fahnder in dieser Woche insgesamt knapp zwei Tonnen des Mittels, wie die Nachrichtenagentur Anadolu und die Zeitung „Hürriyet“ unter Berufung auf das Innenministerium berichteten.

Konsum und Handel in Syrien

Captagon, eine auf dem Wirkstoff Fenetyllin basierende Stimulanzie, wird in Syrien von Kämpfern als Aufputschmittel eingenommen und dort auch hergestellt. Dort verdienen vermehrt die Bürgerkriegsfraktionen an dem Mittel. Captagon wurde daher auch wiederholt als die Droge bezeichnet, die den Krieg in Syrien mit antreibt.

Ein Syrer und zwei Türken festgenommen

Laut „Hürriyet“ wurden bei einer der beiden Razzien 7,3 Millionen Captagon-Pillen beschlagnahmt. Die Pillen waren in 1.300 Ölfiltern versteckt und für den Schmuggel in die Golfstaaten vorbereitet. Weitere 3,6 Millionen Pillen wurden in einem Lager entdeckt. Ein Syrer und zwei Türken wurden festgenommen, sie werden des Schmuggels verdächtigt.

Im Libanon wurden in diesem Monat ein saudischer Prinz und neun weitere Verdächtige auf dem Flughafen von Beirut festgenommen, nachdem knapp zwei Tonnen Captagon und Kokain zur Verladung in deren Privatjet entdeckt worden waren.