Sinai-Absturz: Bombe war wohl in Passagierraum

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Die Bombe, die laut russischen Angaben zum Absturz eines Flugzeugs in Ägypten geführt hat, hat sich einem Zeitungsbericht zufolge im Passagierbereich der Maschine befunden.

Sie sei nicht im Frachtraum detoniert, berichtete die russische Zeitung „Kommersant“ heute. Das Blatt berief sich auf Informanten aus dem Umfeld der Ermittlungen.

Die Explosion habe sich im hinteren Bereich der Kabine nahe den Tragflächen ereignet, heißt es in dem Bericht. Der Sprengsatz könnte unter einem Sitz am Fenster gelegen sein. Durch die Explosion sei die Flugzeughülle beschädigt worden. Der dadurch ausgelöste Druckabfall in der Kabine habe wie eine weitere Explosion gewirkt.

Gestern teilte Russland erstmals mit, dass die eigenen Experten von einem Bombenanschlag ausgingen. Der Airbus A321 der russischen Gesellschaft Metrojet war am 31. Oktober vom ägyptischen Badeort Scharm al-Scheich in Richtung St. Petersburg gestartet und kurz darauf abgestürzt. Keiner der 224 Menschen an Bord überlebte. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sagte, sie habe das Flugzeug zum Absturz gebracht.

Lawrow: Angriff auf den Staat

Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete den Terroranschlag als „Angriff auf den Staat“. Wer russische Bürger ermorde, attackiere das ganze Land, sagte Lawrow in Moskau. Russland werde mit allen Mitteln von seinem Recht auf Selbstverteidigung laut UNO-Charta Gebrauch machen - ob politisch, militärisch oder mit Hilfe von Geheimdiensten.