Parlament im Kosovo: Wieder Tränengas durch Opposition
Die Opposition im Kosovo hat erneut das Parlament mit Tränengasschwaden lahmgelegt. Abgeordnete der nationalistischen Partei Vetevendosje (Selbstbestimmung) setzten heute Tränengas aus Kanistern frei, nachdem die Volksvertreter zur Debatte über den Staatshaushalt 2016 zusammengekommen waren.
Andere versprühten Pfefferspray, berichtete das Internetportal Koha.net. Es war zum vierten Mal in sechs Wochen, dass Vetevendosje das Parlament auf rabiate Weise lahmlegte.
Die Nationalisten protestieren gegen ein von der EU vermitteltes Abkommen zwischen dem Kosovo und Serbien, das eine begrenzte Autonomie für die serbische Minderheit im Kosovo vorsieht. Vor einer Woche hatte das kosovarische Verfassungsgericht das Vertragswerk vorläufig auf Eis gelegt, um seine Verfassungsmäßigkeit zu prüfen. Das mehrheitlich albanisch bevölkerte Kosovo hatte früher zu Serbien gehört und 2008 seine Unabhängigkeit erklärt.