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Der aus Enthauptungsvideos der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) berüchtigte Mörder „Jihadi John“, der Brite Mohammed Emwazi, ist nach Angaben des britischen Senders BBC bei einem US-Luftangriff sehr wahrscheinlich getötet worden. Das berichtete der Sender am Freitag unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Militärquellen.

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Auch US-Militärs gaben laut dem Sender Fox News an, der Brite sei mit höchster Wahrscheinlichkeit getötet worden. Das US-Verteidigungsministerium hatte zuvor einen Drohnenangriff auf Emwazi in der syrischen IS-Hochburg al-Rakka bestätigt. Das Ministerium sagte aber nicht, ob er dabei tatsächlich ums Leben kam. „Wir prüfen die Ergebnisse des nächtlichen Einsatzes“, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Peter Cook.

Es sei „noch nicht sicher, dass der Angriff erfolgreich war“, sagte auch der britische Premierminister David Cameron am Freitag in London. Medienberichten zufolge soll der Dschihadist getroffen worden sein, als er im Zentrum der Stadt aus einem Gebäude kam und in ein Fahrzeug einsteigen wollte.

An mehreren Enthauptungen beteiligt

„Jihadi John“ ist eine der bekanntesten Figuren der sunnitischen Terrorgruppe. Er war erstmals im Enthauptungsvideo des US-Journalisten James Foley im August 2014 aufgetaucht. Er war an mehreren weiteren Enthauptungen beteiligt, auch an jener des japanischen Kriegsreporters Kenji Goto. Der Mann trat in den IS-Videos stets schwarz vermummt auf und sprach Englisch mit Londoner Akzent und wurde deshalb „Jihadi John“ genannt. Die Enthauptungsvideos wurden im Westen zum Symbol der Grausamkeit der IS-Dschihadisten im Irak und in Syrien.

Nach Tansania-Trip radikalisiert

Die BBC hatte im Februar berichtet, der in Kuwait geborene britische Staatsbürger mit irakischen Wurzeln sei jahrelang auf dem Radar des britischen Geheimdienstes gewesen. Dennoch gelang ihm die Ausreise nach Syrien, und er konnte zu den Terroristen stoßen.

Die US-Zeitung „Washington Post“ berichtete damals unter Berufung auf Emwazis früheres Umfeld, er sei in einer bürgerlichen Gegend in London aufgewachsen. Nach einem geplanten Safari-Trip nach Tansania im Mai 2009 habe er sich radikalisiert. Die Reise, die er mit einem deutschen Konvertiten namens Omar und einem weiteren Mann namens Abu Talib unternehmen wollte, sei nie zustande gekommen. Das Trio sei auf dem Flughafen von Daressalam von der Polizei eine Nacht festgehalten und anschließend abgeschoben worden. Die Gründe seien unklar.

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