Provokation als Institution
Kein Wirtschaftsunternehmen wurde jemals so durch seine spektakulären Marketingstrategien in die Schlagzeilen gebracht wie Benetton. Mit ihrer kolportagehaft lässigen Verbindung von oft brutaler Realität und Productplacement durchbrachen die Plakate zielbewusst die Funktion einschlägiger, altmodischer Reklame - und lösten heftige Diskussionen aus.
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Das großflächige Plakat eines noch an der Nabelschnur hängenden Babys sorgt 1991 für Aufsehen
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Im selben Jahr klinkt sich Benetton mit Bildern bunter Kondome in das Aids-Thema ein
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Das Foto eines Aids-Kranken kurz vor seinem Tod sprengt 1992 sämtliche ästhetischen und moralischen Dämme. Zahlreiche Magazine lehnen es ab, die Anzeige zu drucken, Ladenbesitzer nehmen Benetton aus dem Sortiment.
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Das Plakat eines menschlichen Gesäßes mit dem Stempelaufdruck „H.I.V.-Positive“ führt 1993 zu einem jahrelangen Rechtsstreit
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Empörung ruft 1995 das Foto des blutigen Hemdes eines im Bosnien-Krieg gefallenen Soldaten hervor
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Auch das Foto eines Guerilleros mit Kalaschnikow und Oberschenkelknochen in der Hand mutet nicht nach Reklame an
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Mit dem Bild einer in einem Löffel endenden Prothese will Benetton 2003 auf das Problem der Hungersnöte in Afrika aufmerksam machen
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Fotomontagen sich küssender Staatsoberhäupter rufen 2011 weltweit Proteste hervor
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Frauen und Strickpullover: Benetton ist 2015 zu seinen Wurzeln zurückgekehrt