Deutschland trauert um Helmut Schmidt
Einen Tag nach dem Tod des deutschen Altkanzlers Helmut Schmidt beginnt heute die Planung für die Trauerfeierlichkeiten. Nach einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ soll der SPD-Politiker in zwei, drei Wochen bei einem Staatsakt in Hamburg gewürdigt werden.
Deutschlands Bundespräsident Joachim Gauck und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel haben sich heute Vormittag in ein Kondolenzbuch im Bundeskanzleramt in Berlin eingetragen. Auch im Hamburger Rathaus wird ein Kondolenzbuch zu Ehren Schmidts ausliegen.

AP/Michael Sohn
Die Hamburgische Bürgerschaft will am Nachmittag ihre Sitzung mit einer Schweigeminute für den verstorbenen Hamburger Ehrenbürger beginnen.
96-jährig verstorben
Schmidt starb gestern zu Hause in Hamburg mit 96 Jahren im Kreis seiner Familie. Führende deutsche und europäische Politiker würdigten den Sozialdemokraten als eine der prägenden Persönlichkeiten der Nachkriegsgeschichte.
„In seinen öffentlichen Ämtern, ganz besonders als Bundeskanzler, hat Helmut Schmidt Großes geleistet“, schrieb Gauck an Schmidts Tochter Susanne Kennedy-Schmidt. Merkel nannte Schmidt, der zwischen 1974 und 1982 regiert hatte, eine „politische Institution der Bundesrepublik“.
Schmidt sei einer der ganz Großen gewesen, so Deutschlands Ex-Außenminister Joschka Fischer gestern im ZIB2-Interview.
Altbundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) sagte gestern in der ZIB 24, Schmidt sei der Ansicht gewesen sei, dass „dieser kleine Kontinent Europa“ nicht ohne großes internationales Interesse und ohne internationale Verbindungen zurande komme.
Schmidt sei trotz seines hohen Alters ein überaus moderner Politiker gewesen, so Vranitzky.
Präsident Heinz Fischer schrieb in einer Aussendung: „Seine Stimme hatte im In- und Ausland Gewicht, ein großer Staatsmann ist von uns gegangen.“
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