Wella-Käufer baut Brasilien-Geschäft aus
Der US-Parfumkonzern Coty baut nach dem milliardenschweren Kauf von Wella sein Kosmetikgeschäft mit einer Übernahme in Brasilien aus. Das Unternehmen kündigte Anfang November an, für rund eine Milliarde Dollar die Körper- und Schönheitspflegesparte des brasilianischen Anbieters Hypermarcas zu erwerben.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Diese werde das kürzlich vom US-Konsumgüterriesen Procter & Gamble (P&G) erworbene Wella-Geschäft mit den dazugehörigen 43 Haarpflege-, Kosmetik- und Duftmarken ergänzen. Mitte Juli verkaufte Procter & Gamble Wella für 12,5 Milliarden Dollar (11,3 Mrd. Euro) an Coty.
Zehn Milliarden Dollar schweres Sparprogramm
P&G hatte vor drei Jahren ein Sparprogramm in Höhe von zehn Milliarden Dollar begonnen und seit vergangenem Sommer einen kompletten Umbau beschlossen. Ende Jänner kündigte der Konzern an, der Verkauf oder der Stopp von 35 Marken sei bereits beschlossen. Ziel seien 90 Marken. Im vergangenen Jahr hatte P&G schon seine Batteriesparte Duracell an den Investor Warren Buffett verkauft. Die Seifenmarken Zest und Camay gingen an Unilever.
Zu den im Juli verkauften Kosmetikmarken gehören auch Hugo Boss, Dolce & Gabbana, Gucci, Lacoste, Bruno Banani, Christina Aguilera, Escada, Gabriela Sabatini, James Bond 007, Mexx, Stella McCartney, Alexander McQueen, Max Factor und Covergirl.
Henkel geschlagen
Der Konsumgüterkonzern Henkel zog damit im Bieterrennen um Wella den Kürzeren. Es hatte sich bereits angedeutet, dass Coty der bevorzugte Bieter sein würde. Ein Grund war offenbar, dass Coty ein ganzes Bündel an Kosmetik-, Parfum- und Haarpflegemarken übernehmen wollte, während Henkel Insidern zufolge nur an der Haarpflegesparte Wella interessiert gewesen war, deren Wert Experten auf fünf bis sieben Milliarden Dollar taxieren.
Shampoo folgt auf Kaffee
Coty wurde 1904 vom französischen Parfumeur Francois Coty gegründet und gehört heute den Reimanns - einer der reichsten Familien in Deutschland. Sie übernahm vergangenes Jahr über ihren niederländischen Konzern D.E Master Blenders (Senseo) für fünf Milliarden Dollar das Kaffeegeschäft des US-Konzerns Mondelez mit den Marken Jacobs und Tassimo.
Die Reimanns haben ihr Vermögen mit dem Ludwigshafener Spezialchemiekonzern Benckiser und dessen Verkauf an den britischen Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser gemacht. An dem Hersteller von Calgon-Entkalker, Kukident-Zahnprothesenreiniger und Durex-Kondomen hält die Familie noch einen Minderheitsanteil.
Links: