Unternehmen tappt im Dunkeln
Schon zum dritten Mal in diesem Jahr ist der britische Telekomanbieter TalkTalk Ende Oktober Opfer eines Datendiebstahls geworden. Wenn sich die Befürchtungen bewahrheiten, könnte dieser die vorherigen aber in den Schatten stellen - es könnte der größte Hack Großbritanniens sein. Die Daten von bis zu vier Millionen Kunden könnten betroffen sein, heißt es vom Unternehmen.
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Nach dem Hackerangriff wurde ein Jugendlicher vorübergehend festgenommen. Der 16-Jährige aus dem Westen Londons sei wegen Verdachts der Computerkriminalität festgenommen worden, nachdem am Donnerstag sein Elternhaus durchsucht worden sei, teilte die Polizei am Freitag mit. Am Montag war in Zusammenhang mit dem Hackerangriff bereits ein 15-Jähriger in Nordirland festgenommen und gegen Kaution wieder freigelassen worden.
Betroffen von dem Diebstahl sei ein „wesentlicher Teil“ der vier Millionen Kunden, wie CEO Dido Harding mitteilte. Es könne auch alle Kunden treffen. „Ich weiß es nicht mit Sicherheit, deshalb informieren wir als Vorsichtsmaßnahme jeden“, ergänzte Harding. Laut BBC ging eine Lösegeldforderung bei TalkTalk ein. Von wem diese stamme, wisse man aber nicht, sagte Harding.
Daten womöglich nicht verschlüsselt
„Wir wurden kontaktiert von jemandem - wir wissen nicht, ob es eine Gruppe oder ein Individuum ist -, der behauptet, der Hacker zu sein“, hieß es. Nach Angaben von TalkTalk hatten sich Hacker Zugang zu persönlichen Daten wie Namen, Adressen und Kreditkartennummern verschafft. Ob die Daten verschlüsselt waren, wisse man vorerst nicht, hieß es von der Unternehmenschefin.

APA/AFP/Leon Neal
Die Website von TalkTalk ist seit Mittwoch offline
Im Dark Web angeboten
Während die Polizei den Vorfall untersucht, sind im Dark Web (jenem Teil des Internets, der nur über spezielle Software und Konfigurationen zugänglich ist und der vielfach für Waffen- und Drogenhandel genutzt wird) bereits Kundensätze aufgetaucht, die womöglich von diesem Hack stammen. Das teilte die in Kopenhagen ansässige US-Cyberabwehrfirma FireEye mit. Exemplare aus dem Datensatz seien in einschlägigen Kriminellenforen aufgetaucht und würden dort zum Verkauf angeboten, sagte ein Experte der Nachrichtenagentur Reuters.
Für TalkTalk ist es bereits das dritte Mal in diesem Jahr, dass sich Hacker Zugang zu Kundendaten verschafft haben. Experten zufolge könnte das Unternehmen bei Kunden und Geschäftspartnern massiv an Vertrauen verlieren.
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