Ärzte ohne Grenzen darf in Donezk nicht mehr helfen
Die Aufständischen in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine haben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) ein Betätigungsverbot erteilt.
Wie der MSF-Einsatzleiter Bart Janssens heute der Nachrichtenagentur AFP sagte, erging das Verbot bereits am 19. Oktober, ohne dass eine Begründung gegeben worden sei. Ein Mitarbeiter des zuständigen Büros der Aufständischen in Donezk sagte: „Wir behalten uns das Recht vor, keine Begründung mitzuteilen.“
MSF warnt vor Problem für „öffentliche Gesundheit“
Ärzte ohne Grenzen sei ein wichtiger Akteur bei den Hilfsleistungen in Donezk, sagte Janssens. Seine Organisation versorge unter anderem Diabetes-Patienten und Nierenkranke. In den Gefängnissen von Donezk betreibe sie seit 2011 ein Programm zu Behandlung von Tuberkulosekranken. Wenn diese Tätigkeiten eingestellt würden, entstehe ein Problem für die „öffentliche Gesundheit“.
Im September hatten auch die prorussischen Rebellen in der ostukrainischen Volksrepublik Lugansk MSF ein Betätigungsverbot erteilt. Dort lautete der Vorwurf, MSF habe „Psychopharmaka gehortet“. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) erklärte, alle Konfliktparteien in der Ukraine sollten Hilfsorganisationen eine ungehinderte Betätigung ermöglichen.