Israel: Welle der Gewalt greift auf Gaza-Streifen über

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

In Israel und den Palästinensergebieten eskaliert die Gewalt. Ein jüdischer Mann hat gestern in Dimona im Süden des Landes auf vier Palästinenser eingestochen und sie verletzt. Der Anschlag war offenkundig eine Rachetat für Messerangriffe von Palästinensern auf Israelis in Ostjerusalem und im Westjordanland.

Wenige Stunden später stach laut Polizeiangaben ein Palästinenser in Ostjerusalem auf einen 14-jährigen Israeli ein. Eine vermutlich palästinensische Frau habe zudem versucht, einen Wachmann auf einem Busbahnhof im Norden Israels zu erstechen. Außerdem habe nahe einer jüdischen Siedlung im Westjordanland ein Palästinenser auf einen Polizisten eingestochen.

Bereits mehrere Todesopfer

Schon seit Tagen gibt es immer wieder Übergriffe von Israelis auf Palästinenser und umgekehrt. Seit einer Woche wurden bei Messerattacken in Jerusalem und durch Schüsse aus einem fahrenden Auto im Westjordanland vier Israelis getötet, zwei Palästinenser starben bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Israelische Soldaten töteten weitere fünf Palästinenser im Gazastreifen. Sie hatten bei einer Demonstration Steine über den Grenzzaun auf die Soldaten geworden und Reifen angezündet.

Hamas-Chef appelliert an Aufständische

Weitere gewaltsame Zusammenstöße wurden im Laufe des Tages nach den Freitagsgebeten befürchtet. Israel hielt Tausende Polizisten und Soldaten in Bereitschaft. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas riefen zur Ruhe auf.

Der Hamas-Chef im Gazastreifen, Ismail Hanijeh, appellierte hingegen an die Palästinenser, ihren Widerstand gegen Israel noch zu intensivieren. Gestern sei der Beginn eines neuen Aufstands, einer neuen Intifada, kündigte er an.