Österreich wurde laut Studie familienfreundlicher
Österreich ist auf dem Weg hin zu mehr Familienfreundlichkeit. Während im Jahr 2012 31 Prozent das Land als familienfreundlich einschätzten, sind es aktuell 63 Prozent, präsentierte Ressortchefin Sophie Karmasin heute die Ergebnisse des Familienfreundlichkeitsmonitors 2015. Aufholbedarf gibt es allerdings bei der Vereinbarkeit und dem Frauenanteil in Führungspositionen.
Karmasin verwies auf ihr „erklärtes Ziel“, Österreich zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen. Überprüft wird dieses anhand von zehn Indikatoren des im Vorjahr vorgestellten Monitors, der einmal jährlich aktualisiert wird.
Die aktuell verfügbaren Indikatoren, darunter Familienfreundlichkeit, Fertilitätsrate, Kinderbetreuung und Familienunternehmen, weisen alle eine positive Entwicklung auf, zeigte sich die Ministerin bei der Pressekonferenz erfreut.
Unterschiede in den Ländern
„Sehr erfreulich“ sei die Steigerung bei der Einschätzung der Familienfreundlichkeit mit aktuell 63 Prozent. „Das bestätigt, dass wir unsere Benchmark erreichen können“, so Karmasin. Ein Unterschied zeigt sich bei der Betrachtung der Bundesländer, so wird die Familienfreundlichkeit im Burgenland etwa höher eingeschätzt als in Salzburg und Wien.
Die Zahl der Familien mit Kindern im Haushalt ist insgesamt leicht steigend (2013: 1.386.000; 2014: 1.388.500), ebenso die Fertilitätsrate (2013: 1,44 Kinder pro Frau; 2014: 1,46 Kinder pro Frau). Ziel sei es hier, dass die Fertilitätsrate dem Kinderwunsch von zwei entspricht, sagte die Ministerin.
„Mehr Investitionen in Infrastruktur“
Was die Verteilung der familienpolitischen Leistungen betrifft, sprach sich Karmasin für weniger Geldleistungen und mehr Investitionen in die Infrastruktur aus. Die Väterbeteiligung stieg in allen Kindergeldvarianten und beläuft sich insgesamt auf rund 18,1 Prozent. Bis 2018 soll sie ein Viertel betragen, Karmasin verwies hier etwa auf den geplanten Partnerschaftsbonus.
Die Betreuungsquote ist sowohl bei den unter Dreijährigen von 25,1 Prozent im Jahr 2013 auf 25,9 Prozent 2014 als auch den Drei- bis Sechsjährigen von 92,8 auf 94 Prozent gestiegen. Karmasin sprach von einer „ansehnlichen Steigerung“ und erwartet sich durch die Ausbauoffensive im Vorjahr für 2015 einen „massiven Anstieg“.