IAEA-Chef besucht iranische Militäranlage Parchin
Nach jahrelangem Streit hat der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukia Amano, gestern die umstrittene iranische Militäranlage Parchin bei Teheran besuchen können.
Amano habe im Zuge eines offiziellen Besuches mehrere Werkstätten in Parchin inspiziert, zu denen es „falsche Informationen“ gegeben habe, sagte ein Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde. Eine Inspektion des Stützpunkts, bei dem Sprengstofftests für die Entwicklung von Atomsprengköpfen vorgenommen worden sein sollen, gehört seit Jahren zu den Kernforderungen der IAEA.
Rouhani: Iran hält sich an Auflagen des Atomabkommens
Der Iran hält sich nach den Worten von Präsident Hassan Rouhani an die Auflagen des Atomabkommens. „Wir wollen alle Streitpunkte ausräumen“, sagte Rouhani zu Amano in Teheran. Um seinen guten Willen zu beweisen, werde der Iran auch das IAEA-Zusatzprotokoll zum Atomsperrvertrag wieder anwenden, so Rouhani. Das Zusatzprotokoll ermöglicht IAEA-Inspektoren, leichter und auch unangemeldet Anlagen im Iran zu inspizieren.
Bis zum 15. Dezember muss die IAEA bescheinigen, dass der Iran seine Auflagen aus dem Mitte Juli erzielten Atomabkommen erfüllt. Erst danach ist der Westen bereit, Wirtschaftssanktionen aufzuheben. Rouhani forderte in diesem Zusammenhang die USA auf, die historische Einigung in die Tat umzusetzen. Der Atomdeal soll dem Iran die Nutzung der Atomkraft für friedliche Zwecke ermöglichen, aber zugleich den Weg zur Atombombe verbauen.