Nach Trittattacke in Ungarn: Job für Flüchtling in Spanien

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Glückliches Ende einer traurigen Flucht: Ein syrischer Flüchtling, dem eine TV-Reporterin an der ungarischen Grenze vor laufenden Kameras ein Bein gestellt hatte, als er mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm von der Polizei weglief, bekommt in Spanien einen Job.

Ungarische Kamerafrau stellt einem Flüchtling mit einem kleinen Kind auf dem Arm ein Bein

Reuters/Marko Djurica

Auf Bildern war die Attacke zu sehen

Man werde den Mann einstellen, teilte das Nationale Fußballtrainer-Ausbildungszentrum Cenafe heute mit. Der Syrer war den Angaben zufolge in seiner Heimat Trainer des erfolgreichen Erstliga-Vereins Fotuwa.

Ehefrau und Söhne sollen nachkommen

Der Mann werde noch am Abend in Spanien eintreffen und in Getafe bei Madrid so schnell wie möglich die Arbeit aufnehmen, hieß es. Er war mit seinem sieben Jahre alten Sohn aus Syrien geflohen. Man habe den Mann mit Hilfe eines in Spanien lebenden Arabers in München kontaktiert, sagte Cenafe-Präsident Miguel Angel Galan.

Man wolle auch die Ehefrau und die zwei Söhne des Mannes in Spanien aufnehmen, sagte Galan der Sportzeitung „As“. „Ich werde für alles aufkommen, und die Gemeindeverwaltung (von Getafe) hat bereits Hilfe zugesichert.“

Entsetzen über Tritte von ungarischer Kamerafrau

Eine ungarische Kamerafrau hatte vergangene Woche nahe der Grenze zu Serbien Flüchtlinge getreten und damit Entsetzen ausgelöst. Auf von anderen Journalisten gedrehten Videos war zu sehen, wie sie einem Flüchtling mit einem Kind im Arm ein Bein stellte, worauf dieser samt Kind zu Boden fiel. Weiter war zu sehen, wie sie einem kleinen Mädchen gegen das Schienbein trat.

Der Vorfall von vergangener Woche sorgte weltweit für Empörung. Der Sender N1TV, der zur Mediengruppe der rechtsextremen Jobbik-Partei gehört, entließ die Frau, nachdem der Vorfall bekanntgeworden war.