Albanien: Cannabis in Milliardenwert zerstört

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Der Cannabisanbau in Albanien geht im großen Stil weiter. Nach Angaben der Polizei wurden seit Jänner bei Razzien mehr als 650.000 Cannabispflanzen im Schwarzmarktwert von sieben Milliarden Euro zerstört.

Insgesamt 279 Verdächtige wurden demnach festgenommen, 90 weitere wurden zur Fahndung ausgeschrieben. Unterstützt wurden die albanischen Fahnder einem Sprecher zufolge von ihren Kollegen aus Italien, die für die Suche nach illegalen Anbauflächen auch Hubschrauber zur Verfügung stellten.

Nach großangelegten Razzien im vergangenen Jahr sei die Zahl der deutlich sichtbaren großen Pflanzungen zurückgegangen, erklärte der Sprecher. Stattdessen werde der Anbau zunehmend auf kleine Flächen in unbewohnten Gebirgsgegenden verlegt, die nur aus der Luft zu sehen seien.

Ende der „Drogenhochburg“ Lazarat

Im Juni des vergangenen Jahres hatte die Polizei nach tagelanger Belagerung das „Drogendorf“ Lazarat unter ihre Kontrolle gebracht. Hunderte Sicherheitskräfte waren an dem Einsatz gegen die Drogenhändler beteiligt, die sich mit Kalaschnikows in mehreren Häusern verschanzt hatten.

Nach einem Bericht der italienischen Polizei produzierte Lazarat vor dem Einsatz 900 Tonnen Cannabis pro Jahr mit einem Schwarzmarktwert von 4,5 Milliarden Euro. Das entsprach fast einem Drittel des albanischen Bruttoinlandsprodukts.