Nach Atomabkommen: USA und Israel verhandeln diskret
Nach dem Scheitern der Blockade des Iran-Abkommens im US-Senat scheint sich Israels Regierung mit den Tatsachen abzufinden, obwohl sie die Vereinbarung bis zuletzt heftig bekämpft hatte. Israelische und amerikanische Offizielle verhandelten bereits „unangekündigt, diskret und inoffiziell“ über amerikanische Hilfen zur Stärkung der Sicherheit Israels gegenüber dem Iran, berichtete die Tageszeitung „Haaretz“ (Sonntag-Ausgabe).
„Sondierungen auf unterer Ebene ebnen den Weg zu regulären Treffen auf höchster Ebene in den kommenden Wochen“, schrieb das Blatt unter Berufung auf namentlich nicht genannte amerikanische und israelische Regierungsquellen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte bis zuletzt mit massiver Lobbyarbeit danach getrachtet, die Entscheidungen im US-Senat zu beeinflussen und eine Blockade des Iran-Abkommens herbeizuführen.
Vergangenen Donnerstag verfehlte jedoch der Senat das nötige Quorum für eine Blockade, obwohl die das Gremium dominierenden Republikaner geschlossen für eine solche gestimmt hatten. Israel befürchtet, dass sich der Erzfeind Iran nicht an das Atomabkommen halten und weiter insgeheim an der Entwicklung von Nuklearwaffen arbeiten wird.
Neue Uranvorkommen im Iran gefunden
Der Iran entdeckte indes unerwartet große Uranvorkommen und will bald mit dem Abbau des radioaktiven Rohstoffs beginnen. Er könne nicht genau sagen, wie groß die neuen Reserven seien, sagte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi der Nachrichtenagentur IRNA. „Die jüngsten Entdeckungen machen uns aber zuversichtlich, was die Reserven angeht.“
Westliche Experten hatten zuletzt bezweifelt, dass der Iran noch über größere Vorräte an dem Material verfügt, das für den Betrieb von Atomkraftwerken benötigt wird, aber auch für den Bau von Atomwaffen eingesetzt werden kann. Jegliche Anzeichen, dass die Islamische Republik ihren Uranbedarf aus eigener Kraft decken kann, dürfte deswegen international genau beobachtet werden.