Russland will Überreste von Zarenkindern beisetzen

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Nach jahrelangem Streit über ihre Identität will Russland nun die Überreste der Zarenkinder Alexej und Maria im Familiengrab der Romanows in St. Petersburg bestatten lassen. Geplant sei die Beisetzung für den 18. Oktober, teilte die russische Regierung heute mit.

Die Beisetzung soll in der Peter-und-Paul-Kathedrale stattfinden, wo 1998 auch Zar Nikolaus II., seine Frau und die drei übrigen Kinder bestattet wurden. Ein Sprecher von Nachkommen der Zarenfamilie sagte der Nachrichtenagentur TASS, dass Familienmitglieder an der Beisetzung teilnehmen wollten.

Kirche wollte DNA-Tests nicht anerkennen

Seit der Entdeckung der Überreste von Thronfolger Alexej und Maria im Jahr 2007 waren diese in den Staatsarchiven verwahrt worden. Die lange Verzögerung bei der Bestattung kommt dadurch zustande, dass die orthodoxe Kirche in Russland, welche die gesamte Zarenfamilie Romanow heiliggesprochen hatte, die Ergebnisse von DNA-Tests nicht anerkennen wollte.

Die Mitglieder der Zarenfamilie und ihre Bediensteten waren 1918 von den Bolschewiken (die späteren Kommunisten, Anm.) nach der Oktoberrevolution von 1917 während des anschließenden Bürgerkriegs erschossen worden. Ihre Leichen wurden verbrannt und eilig vergraben.

1991 wurden die Überreste des letzten Zaren Nikolaus II., seiner Frau und ihrer Töchter Olga, Tatjana und Anastasia entdeckt. Die mutmaßlichen Überreste von Alexej und Maria wurden 2007 in 70 Kilometern Entfernung von den übrigen Familienmitgliedern gefunden. Alexej, der an der Bluterkrankheit litt, war zum Zeitpunkt seiner Ermordung 13 Jahre alt, seine Schwester Maria 19.