Großangriff auf Huthi-Rebellen
Die arabische Allianz im Krieg gegen die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen hat ihre Luftangriffe auf die Hauptstadt Sanaa intensiviert. Augenzeugen beschrieben die Bombardements in der Nacht auf Donnerstag als die heftigsten seit Beginn des Bürgerkrieges vor fünf Monaten. Möglicherweise bereitet das von Saudi-Arabien angeführte Bündnis einen Großangriff auf Sanaa vor.
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Die Explosionen lösten bei vielen Einwohnern Panik aus. Berichte über Opfer lagen vorerst nicht vor. In den vergangenen Wochen wurden bereits Bodentruppen in den Jemen verlegt. Laut Augenzeugen rückten Soldaten des Bündnisses weiter in Richtung umkämpfter Gebiete im Süden der Provinz Marib vor, wie Augenzeugen berichteten.
Ägypten schickt 800 Soldaten
Unterstützt wurden sie demnach durch bewaffnete Fahrzeuge, Panzer und Raketenwerfer sowie von Teilen der jemenitischen Armee und örtlichen Milizen. Seit Ende März war lediglich bekannt, dass die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition den Jemen aus der Luft bombardiert.

APA/ EPA/Yahaya Arhab
Seit Tagen erschüttern Explosionen die Haupstadt Sanaa
Zuletzt wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen 800 ägyptische Soldaten sowie Panzer und Transporter in den Jemen verlegt. Laut jemenitischen Angaben sind rund 2.000 Soldaten aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar in dem Land. Der Fernsehsender al-Jazeera berichtete dagegen, mindestens 10.000 ausländische Soldaten seien in den Jemen verlegt worden.
Antwort auf Raketenangriff der Huthis?
Die offensivere Gangart der Streitkräfte der Koalition folgt kurz auf ihre schwersten Verluste in dem blutigen Konflikt: Am Freitag waren bei einer Explosion in einem Stützpunkt mindestens 60 Militärangehörige aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Bahrain ums Leben gekommen. Die Rebellen sprachen davon, die Basis beschossen zu haben. Laut saudi-arabischer Darstellung explodierte eine Rakete in einem Waffenlager.
Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und Iran
Die arabische Allianz hatte die Rebellen aus großen Teilen des Südjemen vertrieben und bereitet jetzt offenbar eine Offensive auf Sanaa vor, das noch von den Huthis kontrolliert wird. Im Jemen tobt seit Monaten ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den schiitischen Huthis und Anhängern des gestürzten sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi, der in das saudi-arabische Riad geflohen ist.
Der Bürgerkrieg ist zugleich ein Stellvertreterkrieg zwischen den Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran. Das sunnitisch-arabische Bündnis wirft dem schiitischen Regime im Iran vor, die schiitischen Rebellen zu unterstützen. Die Aufständischen bestreiten das und sehen sich als Kämpfer gegen eine korrupte Regierung im Jemen.
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