Französische Bauern rollen mit tausend Traktoren nach Paris

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Aus Protest gegen sinkende Preise für landwirtschaftliche Produkte sind französische Bauern heute mit rund tausend Traktoren über verschiedene Autobahnen in Richtung Paris gerollt. Die Landwirte hissten Flaggen des Bauernverbandes FNSEA und Transparente mit Aufschriften wie „Frankreich - lass deine Bauern nicht im Stich“.

Bauern demonstrieren mit Traktoren in Paris

APA/AP/Christophe Ena

Die Polizei zählte nach Angaben einer Sprecherin zunächst 1.365 Traktoren, der Bauernverband FNSEA sprach von mehr als 1.700 Fahrzeugen auf den Straßen. Frankreichs Landwirte sehen sich wegen niedriger Preise und zu viel Bürokratie in ihrer Existenz bedroht.

Proteste gegen sinkende Milchpreise

Französische Viehzüchter protestieren schon seit Wochen mit Straßenblockaden im ganzen Land gegen sinkende Preise für Milch und Fleisch. Sie sehen das Überleben ihrer Betriebe gefährdet. Die französische Regierung legte deswegen im Juli einen 600 Millionen Euro schweren Hilfsplan auf. Die Bauern fordern aber weitergehende Maßnahmen - unter anderem weniger Regulierung.

Die Wiedereinführung der Milchquote dürfte beim EU-Agrarsonderrat am Montag diskutiert werden. Eine neuerliche Milchquote, auch wenn sie nur befristet wäre, sei allerdings schwer umzusetzen. Es handle sich um ein sehr starkes Instrument, das man nicht sofort entscheiden und am nächsten Tag implementieren könne, hieß es. Jedenfalls würde die Milchquote starke Auswirkungen auf den Markt und die Bauern haben. Deshalb wäre eine Wiedereinführung eine riesige politische Entscheidung, wurde erklärt.