Insgesamt fünf Züge betroffen
Hunderte Eurostar-Passagiere sind in der Nacht auf Mittwoch stundenlang festgesessen, weil Flüchtlinge auf die Schnellzüge klettern und so durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal nach Großbritannien gelangen wollten. Insgesamt seien fünf Züge betroffen gewesen, teilte der Zugsbetreiber Eurostar im Kurzmitteilungsdienst Twitter mit.
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Drei der Züge seien Mittwochfrüh nach London weitergefahren, die beiden anderen seien zu ihrem jeweiligen Startbahnhof in Paris und London zurückgekehrt. Am späten Dienstagabend hatte Eurostar mitgeteilt, dass die Züge angehalten worden seien. Die Behörden seien „mit Eindringlingen zugange“, die auf den Gleisen auf dem Bahnhof im französischen Calais gesichtet worden seien.
„Unbefugte auf den Gleisen“
Eurostar sprach am späten Dienstagabend auf Twitter von „Unbefugten auf den Gleisen“. Die Züge müssten warten, bis die Menschen von den Gleisen entfernt worden seien, teilte Eurostar mit. Medienberichten zufolge waren es Flüchtlinge, die - wie Tausende vor ihnen - versuchten, durch den Tunnel nach Großbritannien zu gelangen.
Reuters/John Pullman
Gestrandete Passagiere in Calais
In einem der Züge nach London, der nur gut eineinhalb Kilometer vor der Tunneleinfahrt bei Calais halten musste, wurden die Fahrgäste aufgefordert, sehr leise zu sein. Sie sollten auf Geräusche von Menschen achten, die versuchten, auf das Dach des Zuges zu klettern. Ein Hubschrauber überflog den Zug und suchte ihn mit einem Scheinwerfer ab. Sicherheitsleute überprüften die Gleise. Entdeckt haben sie offenbar niemanden.
Chaos in Zügen
Die Passagiere saßen fast vier Stunden in dem Zug fest - im Dunkeln und in immer größerer Hitze. Zudem war der Strom abgeschaltet. Dann beorderte Eurostar den Zug nach Calais zurück. Wer versuchte, den Bahnhof zu verlassen und die Reise nach Großbritannien per Fähre fortzusetzen, wurde von der französischen Polizei daran gehindert.
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Passagiere mussten stundenlang warten
Der Eurostar-Verkehr unter dem Ärmelkanal kam wegen mutmaßlicher Flüchtlinge auf den Gleisen zeitweise zum Erliegen. Hunderte Passagiere mussten mehrere Stunden warten.
Die Zoll- und Einreisebestimmungen erforderten es, dass die Passagiere nach Paris zurückführen. Dann allerdings teilte Eurostar mit, dieser Zug könne nicht genutzt werden, um die Fahrgäste nach Paris zu bringen, man suche nach Alternativen. Ein Passagier empörte sich: „Wir wurden irgendwo in der Kälte auf einem Bahnsteig zurückgelassen - ohne jede Information. Um 4.00 Uhr Früh, mitten im Nirgendwo!“
Passagiere von Sondergarnituren abgeholt
Laut der Zeitung „Guardian“ wurden die gestrandeten Passagiere mittlerweile von Sondergarnituren abgeholt. Seit Monaten versuchen in Calais Tausende Menschen - die meisten von ihnen aus Afrika -, auf Züge oder Schiffe zu gelangen und den Ärmelkanal zu überqueren, um in Großbritannien ein neues Leben zu beginnen. Um die Flüchtlinge zu stoppen, hatten die Innenminister beider Länder vereinbart, die Kontrollen nochmals erheblich zu verschärfen.
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