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Neun Kilogramm pro Kopf

Österreicher sammeln brav Elektroschrott. Im Jahr 2013 waren es im Schnitt neun Kilogramm - und damit deutlich höher als der EU-Durchschnitt von vier Kilogramm. Doch ein neues EU-Gesetz, das 2019 in Kraft treten soll, wird auch die heimische Sammelwut vor eine große Herausforderung stellen.

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In vier Jahren sind 65 Prozent der in den drei vorangegangenen Jahren in Verkehr gesetzten Mengen als Abfall wieder einzusammeln. „Das ist auch für uns eine Herausforderung“, räumte der zuständige Generalsekretär im Umweltministerium, Reinhard Mang, in einem Gespräch mit der APA ein. Den Österreichern stehen über 1.200 Sammelstellen zur Verfügung.

Ziele für 2016 bereits umgesetzt

Per 2016 beträgt die vorgeschriebene Sammelquote für Elektroaltgeräte (EAG) 45 Prozent. Die ist in Österreich längst Usus. „2013 erreichten wir 47,6 Prozent, das heißt, wir haben die Ziele für 2016 bereits jetzt geschafft“, sagte die Geschäftsführerin der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH, Elisabeth Ghiehser. „Wir können uns aber nicht darauf ausruhen“, betonte sie mit Blick auf die verschärften Vorgaben ab 2019.

Da der Internethandel zunimmt, ist auch eine klare Regelung für den Fernabsatz vorgesehen: „Hier gilt die direkte Verpflichtung der ausländischen Händler, einen Bevollmächtigten in Österreich zu nennen“, erklärte Mang. „Der Elektrohandel kämpft mit dem ausländischen Versandhandel, der etwa zehn bis 15 Prozent Marktanteil hält“, sagte Obmann des Elektrohandels, Wolfgang Krejcik, in Anspielung auf Anbieter wie etwa Amazon. Im Gegensatz zum heimischen Handel zahlten diese Unternehmen nichts für die Entsorgung ihrer Produkte.

Vieles landet in Afrika

Ebenfalls ein Dorn im Auge sind den Altstoffverwertern die illegalen Exporte von Elektroaltgeräten nach Osteuropa, da hier nicht für eine fachgerechte Entsorgung und Verwertung gesorgt ist. Die Bevölkerung und die Kommunen sollten „illegale Sammelbrigaden, die aus Osteuropa einfallen“, nicht unterstützen. Denn was nicht wieder instand gesetzt werden könne, schlage obskure Wege nach Afrika und Asien ein. Fünf bis zehn Prozent der Sammelmenge gingen auf diese Weise verloren, schätzen die Experten.

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