Griechische Banken brauchen weniger Geld von EZB
Die Lage der Banken in Griechenland scheint sich weiter zu entspannen. Ein Indiz dafür: Die Europäische Zentralbank (EZB) habe das Volumen der Notkredite für die angeschlagenen Geldinstitute leicht auf 89,7 Mrd. Euro verringert, berichteten gestern die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters. Zuvor lag das Volumen laut Kreisen bei knapp 91 Mrd. Euro.
Die Rückführung der ELA-Kreditlinie (Emergency Liquidity Assistance) sei auf Wunsch der griechischen Notenbank erfolgt, hieß es. Zuvor hatte die EZB die Kredite mehrfach unverändert gelassen.
Kapitalverkehrskontrollen gelockert
Zuletzt hatte der EZB-Rat die Nothilfen laut Medienberichten im Juli in zwei Schritten um jeweils 900 Mio. Euro erhöht. Daraufhin konnten die Banken in Griechenland wieder geöffnet werden, nachdem sie wegen einer längeren Deckelung der ELA-Kreditlinie mehrere Wochen lang geschlossen werden mussten. Offenbar verfügen die Banken aktuell wieder über ausreichend Mittel.
Griechenland lockert außerdem die Kapitalverkehrskontrollen. Bürger können nun bis zu 500 Euro pro Monat ins Ausland überweisen, wie aus einem Erlass der Regierung hervorgeht. Außerdem wird es Studierenden erleichtert, Studiengebühren und Lebenshaltungskosten im Ausland zu finanzieren. Sie können dazu bis zu 8.000 Euro je Quartal transferieren. Auch die Auflagen für Banken wurden gelockert - etwa für den Interbankenmarkt und den Derivatehandel. Allerdings dürfen die Griechen weiterhin nur maximal 420 Euro pro Woche abheben.
Die Kontrollen gelten seit Ende Juni. Zuvor hatten Griechen aus Sorge vor einem Ausscheiden des Landes aus der Währungsunion in Scharen ihre Konten leergeräumt.