Mitte Juli noch auf der Bühne
Der deutsche Musiker Max Greger ist tot. Der 89-Jährige starb nach Angaben seiner Frau Johanna am Samstag in einer Münchner Klinik an den Folgen einer Krebserkrankung.
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Noch Mitte Juli hatte Greger nach Angaben seiner Frau, mit der er mehr als 60 Jahre verheiratet war, in München ein Konzert gegeben. Zwei Tage nach dem Auftritt sei der 89-Jährige dann am 15. Juli in eine Klinik gekommen. Dort sei eine Krebserkrankung diagnostiziert worden, sagte seine Frau weiter. „Er hat vorher nicht gewusst, dass er Krebs hatte.“
Sie, ihr Sohn und ihre Schwiegertochter seien in den letzten Stunden auf der Palliativstation einer Münchner Klinik an der Seite ihres Mannes gewesen. „Wir waren dabei, bis er eingeschlafen ist. In der letzten Stunde haben wir nur noch gebetet, dass er erlöst wird.“ Gegen 3.00 Uhr sei er dann für immer eingeschlafen. Zunächst hatte die „Bild am Sonntag“ über den Tod des Musikers berichtet. Die Zeitung bezeichnete Greger als einen der letzten Veteranen aus den „goldenen Jahren der Fernsehunterhaltung“.

APA/dpa/Horst Ossinger
Greger stand bis zuletzt auf der Bühne
Tausende Titel aufgenommen
Greger wurde am 2. April 1926 als Sohn eines Metzgers in München-Giesing geboren. Er lernte schon früh das Akkordeonspiel, später kamen Klavier und Saxofon hinzu. Nach dem Krieg spielte er in kleinen Jazz-Orchestern und machte Tanzmusik in US-Offizierskasinos. 1948 gründete er seine erste eigene Band. Sein Durchbruch kam 1959, als er mit seinem Orchester als erste westliche Band seit 35 Jahren in der Sowjetunion gastierte.
Greger nahm über 150 Platten und mehr als 3.000 Titel auf und trat in Hunderten von Konzertsälen auf. Dabei stand er auch mit Weltstars wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Ella Fitzgerald auf der Bühne. Viele Konzerte gab Greger gemeinsam mit Hugo Strasser Peter Kraus und der SWR Big Band. Zu Gregers musikalischen Begleitern zählten zudem Paul Kuhn und James Last.

Reuters/Tobias Schwarz
Die „Swinglegenden“: Greger mit Paul Kuhn (r.) und Hugo Strasser
„Meine berühmteste Nummer ist 23 Sekunden lang“
Mit seiner Big Band war Greger nicht zuletzt ständiger Gast bei fast allen großen ZDF-Liveshows. Besonders stolz war er beim ZDF, wo er zwischen 1963 und 1977 unter Vertrag stand, aber auf die Melodie des „Aktuellen Sportstudios“. Obwohl nur 23 Sekunden lang, bezeichnete Greger diese einmal als „meine berühmteste Nummer“.
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