Gefährlicher Hasenkopf-Kugelfisch im Mittelmeer

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Der Hasenkopf-Kugelfisch kommt eigentlich aus den Tropen. Doch über den Sueskanal ist er inzwischen bis ins westliche Mittelmeer vorgedrungen. Sein Biss kann Metall durchschlagen - und sein Gift kann töten.

Im östlichen Mittelmeer vergifteten sich bereits Menschen an dem lebensbedrohlichen Fisch namens Lagocephalus sceleratus. Inzwischen hat er es bis nach Italien und Spanien geschafft. Experten nennen den Hasenkopf-Kugelfisch den „schlimmsten fremdartigen Fisch“ im Mittelmeer.

Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus)

Martin unter cc by-sa

An Küsten von Rhodos bis Spanien

Forscher sprechen von einer Invasion. Jetzt steige die Zahl der Exemplare auch im Westen, sagt Maria Corsini-Foka, Meeresbiologin am Griechischen Zentrum für Meeresforschung auf Rhodos. An der dortigen Küste ist der Kugelfisch recht häufig, taucht aber inzwischen sogar in den Gewässern bei Spanien auf.

Vor sechs Jahren ging vor Katalonien der erste ins Netz, bis 2013 fünf weitere. Allein im vergangenen Jahr waren es nach Angaben der Behörden schon zehn. Aus Malta, Italien und Algerien gibt es ebenfalls Meldungen.

Tödliches Nervengift

Das Gift des Kugelfisches, Tetrodotoxin, gehört zu den tödlichsten Nervengiften, die derzeit bekannt sind. Alle Kugelfische tragen es in sich. Wer den Hasenkopf-Kugelfisch isst, vergiftet sich.

Die Lähmung befalle das äußere Nervensystem, gehe also nicht vom Gehirn aus, so der deutsche Toxikologe Dietrich Mebs. Zuerst verschwindet das Gefühl unter anderem in den Fingerspitzen. Dann greift die Lähmung um sich. Sobald sie die Atemmuskulatur erreicht, besteht akute Lebensgefahr. Einzige Rettung ist rasche künstliche Beatmung.