Südafrika: Chinesischunterricht ab der Volksschule

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Südafrika führt an den staatlichen Schulen ab dem kommenden Jahr Chinesischunterricht ein. Die Sprache solle ab der Grundschule gelehrt werden, sagte gestern der Sprecher des Bildungsministeriums, Elijah Mhlanga. Die Regierung wolle, dass „so viele Menschen, wie es praktisch möglich ist“, Mandarin lernen.

Das Programm, das die kulturellen Beziehungen mit Südafrikas wichtigstem Handelspartner stärken soll, sei bereits im Gange: Lehrer seien zur Ausbildung nach China gereist, während aus China Ausbilder nach Südafrika gekommen seien, sagte Mhlanga. Die Kosten für die Ausbildung übernehme Peking.

Scharfe Kritik von Lehrergewerkschaft

Das Programm sieht die Ausbildung von Hunderten südafrikanischen Lehrern vor und den Bau von drei Konfuzius-Instituten. Bei der südafrikanischen Lehrergewerkschaft SADTU traf der Plan aber auf scharfe Kritik.

Die Entscheidung zur Einführung von Mandarin komme einer „neuen Form des Kolonialismus“ gleich, sagte SADTU-Generalsekretär Mugwena Maluleke. Die Gewerkschaft werde den Plan „mit der Verachtung zurückweisen, die er verdient“. Sie wolle lieber afrikanischen Sprachen Priorität geben, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken.