Bahn soll verkauft werden
Aus Protest gegen Privatisierungspläne haben die griechischen Eisenbahner am Montag für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt. Zahlreiche Fahrten vor allem zwischen Athen und Nordgriechenland fielen aus.
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Die griechische Eisenbahn (TrainOSE) steht ganz oben auf der Liste der Staatsunternehmen, die privatisiert werden sollen. Mit den Privatisierungen sollen griechische Schulden zurückgezahlt werden. Proteste gibt es diese Woche auch vonseiten der griechischen Kassenärzte: Sie behandeln Patienten nun nur noch gegen Bargeld. Der Staat bezahlt sie nach Angaben ihres Verbandes seit Februar nicht mehr. Die Proteste der Ärzte sollten bis Freitag weitergehen.
Kern will Bahn nur geschenkt
ÖBB-Chef Christian Kern schloss kürzlich eine Übernahme der griechischen Bahn, die zum Verkauf steht, nicht ganz aus. Der angepeilte Privatisierungserlös sei jedoch unrealistisch, sagte Kern letzte Woche im Interview mit dem Magazin „Trend“. „Sollten wir uns die griechische Bahn ernsthaft ansehen, würde ich völlig ausschließen, einen positiven Kaufpreis zu bezahlen.“
Zu hohe Erwartungen gebe es auch für die anderen griechischen Privatisierungsprojekte, so Kern weiter. Der Verkauf sämtlicher Assets bringe sicher nicht die angestrebten 50 Mrd. Euro, sondern „signifikant weniger“. Das Vorgehen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank sei offenbar realitätsfremd und weder im Interesse der Griechen noch der Gläubiger, kritisierte der Bahnmanager. „Die Reformen sind notwendig. Aber die erhofften Privatisierungserlöse sind unrealistisch.“
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