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Niedrigster Stand seit 2003

Die Einlagen bei griechischen Banken sind im Juni auf den niedrigsten Stand seit Ende 2003 gesunken. Da zahlreiche verunsicherte Kunden ihre Konten leerten, schrumpften die Einlagen im vergangenen Monat um rund acht Mrd. Euro auf 127,5 Mrd. Euro, wie vor einer Woche veröffentlichte Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigten.

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Wegen des großen Geldabflusses hatte die griechische Regierung am 28. Juni die Reißleine gezogen und Kapitalverkehrskontrollen eingeführt. Die Banken blieben drei Wochen lang geschlossen. Inzwischen haben die Geldhäuser zwar wieder geöffnet, doch es gibt immer noch Beschränkungen. So liegt beispielsweise die Höchstgrenze für Geldabhebungen weiterhin bei 420 Euro wöchentlich.

Aus Sorge, Griechenland könnte aus dem Euro ausscheiden, räumten zahlreiche Bankkunden in den vergangenen Monaten Milliarden von ihren Konten. Den Instituten drohte buchstäblich das Geld auszugehen. Nur mit Notfallhilfen, die von der EZB genehmigt wurden, konnten die Banken über Wasser gehalten werden.

Preise deutlich gestiegen

Zudem wurden auch die Mehrwertsteuersätze deutlich angehoben. Seit Mitte Juli gelten für unterschiedliche Waren und Dienstleistungen drei verschiedene Sätze von sechs, 13 und 23 Prozent. Der niedrigste gilt etwa für Medikamente und wurde sogar von zuvor 6,5 Prozent leicht gesenkt. Viele Produkte des täglichen Bedarfs wurden aber deutlich teurer.

Hatte es vorher zum Teil noch Panikkäufe gegeben, werde nun deutlich weniger eingekauft, berichtete zuletzt ein Journalist aus Thessaloniki. In den Tagen vor der Einigung zwischen der griechischen Regierung und ihren internationalen Kreditgebern hätten viele Griechen Laptops, Kameras, Tablets, Telefone, manchmal sogar Autos gekauft - aus Angst, ihre Ersparnisse würde es bald nicht mehr geben.

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