Gasanteil steigt, Kohle geht leicht zurück
2014 haben die USA wegen des dortigen Schieferölbooms Saudi-Arabien als größten Ölproduzenten weltweit abgelöst. Bis 2035 geht allerdings der Ölanteil am Gesamtenergiemix weiter zurück - auf rund 28 Prozent des gesamten Energieverbrauchs. Das geht aus dem am Mittwoch präsentierten „BP Energy Outlook 2035“ hervor.
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Der Anteil von Kohle an der gesamten Energiepalette geht leicht auf rund 26 Prozent zurück, während der Gasanteil auf rund 26 Prozent steigen dürfte. Die Wasserkraft bleibt der BP-Analyse zufolge stabil bei rund sieben Prozent, die erneuerbaren Energien mit Biotreibstoffen steigen auf rund sieben Prozent. Die Nuklearenergie verharrt bei etwa fünf Prozent.
Auf dem dritten Rang der Ölproduzenten liegt Russland, das größter Energieexporteur der Welt bleibt, so BP im „Energy Outlook 2035“. Gleichzeitig werde Europa der größte Energieimporteur bleiben. In 20 Jahren wird der Energiebedarf dem Konzern zufolge um 37 Prozent höher liegen als derzeit - vor allem wegen Mehrbedarfs in Indien und China. Der Schieferöl- bzw. -gasboom in den USA dürfte dem Energiekonzern zufolge „nicht ansteckend“ sein, also nicht überschwappen auf andere Weltregionen.
Ölpreise im Sinkflug
Die Aussicht auf weiter steigende Ölreserven in den USA belasten die Ölpreise weiterhin. Die Ölpreise stehen vor dem stärksten Rückgang innerhalb eines Monats im laufenden Jahr. Nach wie vor sorge das hohe Angebot für Preisdruck auf dem Markt, hieß es weiter. Unter anderem sorgen führende Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) mit einer rekordhohen Fördermenge für eine Ölschwemme auf dem Weltmarkt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im September lag am Mittwoch bei 48,2 Euro - 21 Cent billiger als noch am Dienstag.
Auswirkungen auf Ölkonzerne
Die niedrigen Ölpreise machen sich bereits bei den aktuellen Quartalsbilanzen der großen Ölkonzerne bemerkbar. Bei BP fiel etwa der bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten im Jahresvergleich von 3,6 auf 1,3 Milliarden Dollar. Neben dem Preisrückgang beim Öl bekam BP auch die starke Abwertung des Rubels zu spüren. Das führte zu einem Gewinneinbruch beim Rosneft-Anteil. BP hält fast ein Fünftel am größten russischen Ölproduzenten.
Norwegens Öl- und Gaskonzern Statoil kämpfte sich zwar nach drei aufeinanderfolgenden verlustreichen Quartalen wieder in die schwarzen Zahlen. Doch unterm Strich verdiente das Unternehmen im zweiten Quartal 10,1 Milliarden Kronen (1,1 Mrd. Euro) und damit im Vergleich zum Vorjahr gut 15 Prozent weniger.
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