Notenbankchef will sich nichts vorwerfen
Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, ist davon überzeugt, dass es billiger gekommen wäre, die Hypo Alpe-Adria (jetzt Heta) gleich nach der Notverstaatlichung mit Hilfe einer „Bad Bank“ abzubauen. Die finanzielle Katastrophe der Hypo sei eine „gewaltige Belastung“, sagte Nowotny unlängst in einem Interview mit den „Salzburger Nachrichten“.
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Er selber, so Nowotny, habe viel Zeit verbracht nachzudenken, was und ob man etwas hätte besser machen können. „Die Sache war aber schon lange vorher so verfahren, dass es keine wirklich guten Lösungen mehr gab.“ Man könne geteilter Meinung sein, ob alle Schritte richtig waren. „Auch wir als OeNB haben unser Tun selbstkritisch hinterfragt.“ Aber er glaube, „wir haben die richtigen Ratschläge gegeben“.
Hätte „deutlich geringere Belastungen“ gebracht
Unmittelbar nach der Verstaatlichung Ende 2009 „kam von uns und mir persönlich der Vorschlag, die Hypo in eine Bad Bank und eine fortzuführende zu teilen“, sagte Nowotny. „Das hätte zu deutlich geringeren Belastungen geführt. Aus legitimen Gründen“, so Nowotny, wegen der Verringerung der ausgewiesenen öffentlichen Schulden, habe die Republik dieses Modell „erst sehr viele Jahre später gewählt“. Im Sinne der Schadensminimierung „wäre es aber besser gewesen, den von uns empfohlenen Weg einzuschlagen“.
Ende 2008 von OeNB als „not distressed“ bewertet
Die Hypo wurde erst im Spätherbst 2014 zerschlagen und in die „Bad Bank“ Heta umgewandelt. Der OeNB wird bis heute immer wieder angekreidet, dass sie die Hypo Ende 2008 als „not distressed“ eingestuft hatte, was für eine Kapitalspritze von 900 Mio. Euro durch die Republik relevant war. Es sei nicht um die Frage gegangen, ob Partizipationskapital bereitgestellt werde, sondern letztlich um die Verzinsung, sagte Nowotny. Hätte das Urteil anders gelautet, dann hätte die Kapitalisierung eben zu anderen Zinssätzen stattgefunden.
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