Wasserbomben gegen vermutetes U-Boot
Die finnische Marine hat Ende April offenbar aufgrund eines falschen U-Boot-Alarms Warnschüsse abgegeben. Die Küstenwache in Helsinki teilte Ende Mai mit, die technische Analyse des Vorfalls habe ergeben, dass der zuvor ausgesprochene U-Boot-Verdacht „nicht bestätigt“ werden konnte. Unterdessen wurden im Frühjahr mehrere alte U-Boot-Wracks in Ost- und Nordsee gefunden.
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Die registrierten akustischen Phänomene hätten „teilweise dem Normalbetrieb zuzuordnende Erklärungen“ gefunden. Dennoch könne nicht endgültig ausgeschlossen werden, dass irgendeine Form von „Unterwasseraktivität“, inklusive der Präsenz eines U-Bootes stattgefunden habe.
Die finnische Marine hatte am 27. April auf Verdacht zur Warnung mehrere Wasserbomben gegen ein vermutetes U-Boot in den Gewässern vor der Hauptstadt Helsinki abgeworfen. In den folgenden Wochen wurden mehrere weitere Beobachtungen gemacht, die als mögliche fremde Unterwasseraktivität interpretiert wurden.
Parallelen zu Schweden im Vorjahr
Die Abfolge der Ereignisse ähnelte jener im Nachbarland Schweden vom vergangenen Jahr. Auch dort hatte es mehrmals U-Boot-Alarm gegeben, der letztlich nicht bestätigt wurde. Damals hatten einander Russland und die NATO der U-Boot-Aktivitäten im Stockholmer Schärengarten beschuldigt. Die Manövertätigkeit beider Seiten in der Ostsee nahm seit Ausbruch der Krise in der Ukraine stark zu.
Unterdessen orteten Minensucher vor der Küste Estlands Ende Mai neben Munitionsaltlasten auch sieben bisher unbekannte Wracks auf dem Grund der Ostsee. Nahe der Inseln Saaremaa und Muhu seien ein Frachtschiff und ein Landungsboot sowie ein U-Boot und ein Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. In der Bucht von Tallinn wurden zudem die Überreste eines Segelschiffs gefunden. Die Daten zu den Funden wurden dem estnischen Meeresmuseum übergeben.
Deutsches U-Boot-Wrack in Nordsee
Zahlreiche Medien berichteten ebenfalls im Mai, dass ein dänische Taucher im April das deutsche Minenleger-U-Boot U-78 in dänischen Gewässern aufgespürt habe. Das Wrack des U-Bootes aus dem Ersten Weltkrieg wurde auf dem Grund der Nordsee gefunden. Das Minenleger-U-Boot mit 40 Mann an Bord war Ende Oktober 1918, kurz vor Kriegsende, von dem britischen U-Boot G2 versenkt worden. Seitdem war nur seine ungefähre Position bekannt gewesen, bis der Taucher Gert Normann Andersen Mitte April dieses Jahres auf das U-Boot-Wrack stieß.
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