Armee will „nicht spekulieren“
In schwedischen Gewässern haben Taucher ein auf Grund gelaufenes U-Boot gefunden - nun rätseln Experten, woher das bisher unbekannte Unterwasserfahrzeug kommt. Kyrillische Zeichen auf dem Rumpf des U-Bootes sollen auf die russische Herkunft verweisen. Offen ist nicht zuletzt, ob es sich um ein aktuelles Modell handelt oder um ein bereits im Jahr 1916 gesunkenes U-Boot.
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Die schwedische Marine bestätigte nach der Analyse des Filmmaterials des privaten Wracksucherunternehmens Ocean X Team lediglich, dass es sich um ein ausländisches U-Boot handelt. Der Fundort soll sich nach Angaben der Zeitung „Expressen“ rund 2,8 Kilometer vor der schwedischen Ostküste befinden.
„Alle Luken geschlossen“
Das U-Boot soll den Angaben zufolge 20 Meter lang und 3,5 Meter breit sein. Äußere Schäden seien Ocean-X-Angaben zufolge nicht zu sehen gewesen, das U-Boot sei „völlig intakt“. „Alle Luken waren geschlossen“, so Stefan Hogeborn vom Ocean X Team: „Deshalb fürchten wir, dass sich die Mannschaft nicht retten konnte, als ihr Fahrzeug auf Grund lief.“
Laut dem Sprecher der schwedischen Armee, Anders Kallin, würden Experten ihre Einschätzung in den „kommenden Tagen“ präsentieren. Bis dahin wolle man sich nicht an Spekulationen beteiligen. Auch nach Angaben von Ocean X sei derzeit noch unklar, wie alt das U-Boot sei oder wie lange es auf dem Meeresgrund gelegen sei. Laut Ocean-X-Taucher Dennis Asberg könnte es sich durchaus um ein modernes U-Boot-Modell handeln.
Ein weiterer Experte wollte laut britischem „Guardian“ aber auch nicht ausschließen, dass es sich um ein bereits im Ersten Weltkrieg gesunkenes U-Boot handeln könnte. Im Mai 1916 sei ein russisches U-Boot mit einem schwedischen Dampfschiff kollidiert und gesunken - das Wrack wurde offenbar bis heute nicht gefunden.
Großangelegte Jagd nach U-Boot im Vorjahr
Im Oktober 2014 hatte Schweden eine großangelegte Suchaktion nach einem mutmaßlichen russischen U-Boot gestartet, das angeblich vor Stockholm gesichtet worden war. Damals hatte die schwedische Marine eine Woche lang in schwedischen Hoheitsgewässern nach dem vermeintlichen Eindringling gesucht, aber nichts gefunden.

APA/EPA/Marko Saavala
Die Jagd nach einem fremden U-Boot wurde 2014 ergebnislos abgebrochen
Geht es nach Peter Linberg von Ocean X Team, ist ein Zusammenhang mit dem Vorfall des Vorjahres auszuschließen. Man glaube nicht, dass der Fund etwas mit der Suche der schwedischen Marine nach einem russischen U-Boot im vergangenen Oktober zu tun habe.
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